18 Jahre war ich bis jetzt auf Deutschen und auch Europäischen Straßen unterwegs gewesen. Immer um Waren von A nach B zu bringen. Egal was. Hauptsache ich konnte fahren 😀
Ich gehöre zu den wenigen die, wie sagt man doch gleich, mit Diesel im Blut geboren wurden.
Von klein auf an, lebte ich mit diesem Beruf durch meinen Vater, der natürlich alles andere wollte, als das sein Sohn ebenfalls auf den Bock geht. Doch daraus wurde nichts 😀 Mit 19 fing ich dann selber klein an. Stückgutverteilung auf einem BonsaiTruck (7,49 Tonnen ZGG). 8 Monate später dann in der gleichen Gewichtsklasse in den Nationalen Fernverkehr. Nach 5 Jahren dann eine Zwangspause von 2 Jahren, wegen einer Umschulung. Doch die Ferne lies mich nicht los. Ich musste wieder auf den Bock.
Irgendwann kam dann der Führerschein für den richtigen LKW. Und auch damit wieder ab in den Fernverkehr. Meine heutige Frau hat viel entbehren müssen und dafür bin ich Ihr auf ewig Dankbar. Auch das Sie alleine unsere Tochter großziehen musste.
Die Quittung bekam ich dadurch, das meine Tochter mich nicht als Ihren Vater erkannte. Da wurde es Zeit, auch wenn es schon zu spät war.
Doch jetzt nach 18 Jahren, in denen ich vieles Gutes und auch schreckliches erlebt habe, kehre ich dem Güterverkehr den Rücken. Vielleicht für immer, vielleicht auch nur für eine gewisse Zeit. Ich weiß es nicht. Mit Tränen in den Augen erinnere ich mich an die Vergangene Zeit in der ich viele Menschen habe kennenlernen dürfen, in der Ich Arbeitskollegen verloren habe (manche nur auf Zeit, andere durch den ständigen Begleiter Vater Tod…) und auch neue Freunde und Bekannte gewonnen habe.
Doch ich bin des täglichen K(r)ampfes auf den Europäischen Straßen müde geworden. Sei es durch den Verkehrsstreß, der hier in Deutschland enorm ist, oder durch dumme Disponennten, die nicht einmal wissen, das ein LKW nicht fliegen kann, sondern nur mit 89km/h max. auf den Autobahnen unterwegs ist. 18 Jahre lang, Tag für Tag den Schlüssel rumgedreht, mit dem Wissen, das heute der letzte Tag auf Erden sein könnte, aus welchen Gründen auch immer. Doch damit ist nun bald schluss. Noch 14 Tage, dann beginnt eine neue Ära mit einer 48 Stundenwoche und jeden Tag zu Hause bei der Familie.