Ich hab nun ein paar Tage darüber nachgedacht ob ich einen Beitrag über dieses Fahrzeug schreiben soll oder nicht.
Doch letzt endlich, bis zur IAA ist es noch ein wenig hin und irgendwo müssen ja mal die ganzen Verbesserungsvorschläge / Kritikpunkte hin und ja in etlichen anderen Foren kann man was darüber lesen, was die Fahrer von Fahrzeug XY halten.
Und ja, auch wenns nicht gewollt ist, das dieser Artikel Beitrag 7.892.163 wird, wie jemand diesen LKW findet, so wird er genau das werden. Doch lest einfach mal, vielleicht gebt Ihr mir ja recht, das diese Punkte (wenn auch nicht alle), verbessert werden könnten / sollten.
Nunja, egal.
Seid nun fast 3 Wochen bin ich selber Fahrer eines New Actros, der auch einfach von vielen Fahrern MP4 genannt wird.
Eins vorweg: oftmals hört man, das man sich bei dem New Actros komplett umstellen muss. Dem ist auch so!
Ich fahre das Fahrzeug als 1842 Bigspace mit der 2 Mann Ausstattung. Bilder von Innen, wie er denn nun in der „Serienausstattung“ aussieht, gibt es ja genügend im Internet.
Doch auf die Ausstattung kommt es mir gar nicht an, da ich das Fahrzeug nur im Nahverkehr fahre, auch wenn das Auto eine Fernverkehrsausstattung hat.
Mercedes kommt es schon seid Jahren auf einen Sparsammen Spritverbrauch an. Das merkt man an diesem Fahrzeug sehr deutlich. Im Stückgutbereich liegen wir mit unseren beiden Fahrzeugen deutlich unter der 30 Liter Marke. Der Verbrauch liegt je nach Auslastung zwischen 23 und 27 Liter pro 100 km.
Beide sind mit dem neuen (ich glaube das heißt Powershift) Automatikgetriebe ausgestattet, was ja laut Mercedes den besten Fahrkomfort ever bieten soll. Doch in meinen Augen kann man hier von Komfort nicht reden.
Ich habe ja nun schon alle Actros Baureihen durch. Sowohl Schalter als auch Automatik. Beim MP3 muss ich sagen, war dieses Getriebe bis auf ein paar Kleinigkeiten, naja, Fahrbar. Wie bei jedem Automatikgetriebe, egal welcher LKW Hersteller es verbaut, muss man als Fahrer stellenweise auch mal selber eingreifen. Doch beim New Actros macht man es meiner Meinung nach besser aus, denn in den Bergen schaltet sich die Automatik einen Wolf. Gerade im Schichtbetrieb ist die Lernfähige Automatik des Actros größter Mist.
Ebenso, kann man den Spritverbrauch noch drosseln, wenn man selber Schaltet und so auch dafür sorgen, das die Actrosen besser den Berg rauf kommen. Denn auch damit hat Mercedes in meinen Augen schon seid längerem ein Problem. Egal obs beim MP3 der 1844 oder jetzt auch der 1842 war, kaum ging es Bergrauf, ging es mit der Leistung rapide Bergab, unabhängig von der Beladung. Daher sollte man in Bergigen Gegenden generell auf die Automatik verzichten und besser selber Schalten!
Bei einem vergleichbaren LKW, wie etwa der 18440 MAN TGA / TGX, oder den Scania R420, kann man selbst mit etwas mehr als 40 Tonnen Gesamt so jetzt nicht bestätigen.
Was mich auch sehr an diesem Fahrzeug stört, ist die Tatsache, das wenn man mit Retarder bremst, die Elektronik nicht den Tempomaten ausschaltet. Jeder andere LKW macht dies (auch die Vorgänger des MP4) nur hier müssen wohl die Konstrukteure einen geistigen Aussetzer gehabt haben. Auch das schnelle wechseln in den Rückwärtsgang (vorzugsweise beim Rangieren) geht auch nicht mal eben Problemlos von statten, da hier die Automatik des öfteren auf Stur schaltet und den 2 Gang zu oft drin lässt. In engen Ecken nicht zu gebrauchen.
Da der New Actros darauf abgestimmt ist, Sprit zu sparen, verstehe ich nicht, warum man hier nicht besser Nachgedacht hat. Dies ist mir beim MP3 schon aufgefallen.
Sofern das Fahrzeug lediglich am Rollen ist, schmeißt die Automatik den Gang raus, da die Unterbrechung des Kraftstranges und somit auch keine Schubabschaltung, Sprit sparen soll, obwohl der Motor so wieder dadurch am Leben gehalten werden muss, in dem man Ihn Sprit zuführt. Bei eingelegtem Gang bräuchte das nicht und könnte so noch den einen oder anderen Liter Diesel einsparen… Sollte man mal drüber nachdenken.
Den Tempomaten kann ich ja so einstellen das dieser mindestens 4 aber max. 9 km/h über die eingestellte Geschwindigkeit geht und dann den Retarder einsetzt, damit das Fahrzeug nicht zu schnell wird. An und für sich eine gute Sache, ABER, muss das sein, das der LKW erst 2 – 3 km/h unter die im Tempomaten eingestellte Geschwindigkeit fällt? Wieder ein Punkt der Sprit kostet, da hier erst wieder Beschleunigt werden muss.
Ich stelle ja den Tempomaten auf der Autobahn (Landstraße fahre ich auch im Actros mit Limiter) grundsätzlich auf 83,5 km/h und + 4 ein. Somit bremst der LKW bei 87 /88 km/h aber erst bei 80 km/h von selber wieder Gas gibt.
Ein Pluspunkt ist für mich bei Fahrten mit Limiter, das der LKW nicht über die eingestellte Geschwindigkeit geht und schon bei 1 km/h drüber den Retarder zieht. Eventuell wäre hier auch top wenn man dies durch Betätigen der Fußbremse erreicht, wie es etwa beim MAN der Fall ist.
Es gibt nicht viel was ich an dem New Actros zu kritiseren habe, doch die nachfolgenden noch mal zusammen gefassten Punkte sollten vielleicht bei den nächsten Updates mal mit überarbeitet werden:
- starke Leistungsabfälle am Berg
- Leerlauf im Rollmodus abstellen (Verbraucht Kraftstoff) und die Schubabschaltung nutzen
- Beim bremsen mit Retarder muss der Tempomat aus gehen!
- Wechsel zwischen Vorwärts und Rückwärtsgang muss beim Rangieren schneller gehen
- Der Geschwindigkeitsabfall nach dem Rollmodus muss wegfallen (Erhöht den Spritverbrauch)
Ich hoffe mal, das dies jemand liest der bei Mercedes was zu entscheiden hat, vielleicht wirds dann besser 😀