Zuletzt aktualisiert am 13. Dezember 2015
Soso… Wie man in einem Artikel der DVZ lesen kann, sind die Deutschen Spediteure mal wieder am jammern und behaupten wieder etwas, was so nicht stimmt.
Denn die Bundesregierung plant eine Änderung der Fahrpersonalvervordnung, mit der das verbringen der Wöchentlichen Ruhezeit im LKW untersagt werden soll. Dabei soll damit nur der Sozialdumping gestoppt werden.
Wer in den letzten 3 Jahren nicht ganz Taub und blind gewesen ist, bekam schließlich mit das sich um einen gewissen Udo Skoppek eine Vereinigung namens Actie in de Transport Germany (kurz a.i.d.t) gebildet hat, welche auch mittlerweile aus e.V. zu finden ist.
Die A.I.D.T kämpft schon von Anfang für Verbesserungen für uns Fahrer, auch wenn einige damit nicht zu Frieden / einverstanden sind. Gut das ist eine andere Sache.
U.a. kümmert sich dieser Verein darum, das das Nomadentum und das Sozialdumping bei den Fahrern aufhört oder zumindest eingeschränkt wird. Mit ein paar gemeinsamen Streitern war Udo Skoppek diesbezüglich auch schon das eine und andere mal in Berlin zu Gast, u.a. um die Politiker über die Problematik zu Informieren.
Auch die Wissenden Fahrer (gerade die die VO 561/2006 EG kennen) wissen, das es in eben dieser Verordnung einen Artikel gibt, der genau das eigentlich Unterbinden sollte. Und zwar, das die Fahrer Wochen oder Monatelang von zu Hause weg sind.
Doch leider ist es dank Politischer Inkompetenz (ich nenn das jetzt einfach mal so) gelungen, diesen Artikel 8 der Vo 561/2006/EG so schwammig zu Formulieren, das die einzelnen Mitgliedstaaten selbst Überlassen, wie Sie diesen Artikel in nationales Recht umsetzen. Wie man in den letzten Jahren feststellen konnte, hat den kaum einer überhaupt umgesetzt.
Deutschland genauso wenig.
Erst jetzt, seid dem in ein paar EU Staaten wie allen voran Belgien mit Raymond Lausberg, oder Frankreich, Holland, so wie die Skandinavischen EWR Staaten vor einiger Zeit damit begonnen haben, genau dieses Nomadentum als weitere Geldeinnahmequelle für sich zu entdecken, wird man in Deutschland auch so langsam wach.
Und genau das ist u.a. der A.I.D.T und deren Unterstützern zu verdanken.
Doch zurück zum Thema.
Wie man in dem Artikel lesen kann, heult die Branche mal wieder rum. Allen voran die Unternehmer, die jetzt Ihr klappriges Kartenhaus vor dem Einsturz sehen. Gut das war auch nicht anders zu erwarten.
Und ja, es werden auch wieder die Aussagen kommen: Es ist ja keiner mehr bereit länger draussen zu bleiben. Ganz ehrlich? Für die paar Kröten, was im Fernverkehr bezahlt wird, bleibe ich nicht eine Nacht draussen. Dabei müssten es die Herrn Unternehmer doch selber am besten wissen: Der Preis bestimmt die Musik!
Da die Herrn Unternehmer ja nicht die einzigen sind, die rum heulen und nach Ausreden suchen, warum man das nicht machen sollte, reiht sich direkt dahinter das Bundesamt für Güterkraftverkehr mit ein. Die jammern ja schon länger über Personellen Notstand und das man die Fahrer ja in Ihren Pausen nicht stören möchte…
Doch der Oberste Ausreden Sucher Him Self Andreas Maquardt, seines Zeichens Präsident des Bundesamtes, kommt nun mit einem neuen, in seinen Augen, genialen Einwand, der das ganze vorherige Geheule noch unter Mauern soll:
„Was wird aus LKW und Ladung, wenn der Fahrer seine Ruhezeit außerhalb seines Fahrzeuges verbringt?“
Tja Herr Marquardt, was wird denn nun daraus? Mal überlegen, wie haben wir das denn früher gemacht, als wir die LKWs’s beladen auf dem Speditionsgelände haben stehen lassen? Ach ja richtig, wir sind nach Hause gefahren, sonntags abends mit der selben Ladung wieder los gefahren! Und zu Hause waren wir ohne LKW. Stellen Sie sich das Mal vor!
Doch solche holen Phrasen kommen dabei raus, wenn der Herr Marquardt auf dem Nikolaustreffen des Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrheinwestfalen sprechen darf. Der Herr scheint wohl ein Aufmerksamkeitsproblem zu haben und versucht wohl durch solche Nullstrom Reden, Zustimmung bekommen zu wollen. Ob da vielleicht…. Ach nein, das behaupte ich jetzt mal nicht.
Fakt ist für mich, das der Gesetzesentwurf kommen muss. Es ist auch wissenschaftlich bewiesen, das solch eine „Lebensweise“ dazu führt, das Fahrer vereinsamen und dadurch an Depressionen leiden können! Auswirkung dessen durften wir bereits in den Medien lesen, wie etwa der Polnische Fahrer, der nach dem Konsum von nicht gerade geringen Mengen Alkohol eine Amokfahrt mit seinem LKW in Offenbach startete und dabei mehrere parkende Autos schrottete. Und das ist nur ein Beispiel von vielen!
Und Herr Marquardt, nur mal so als Gedanklicher Anstoß: Wie wäre es, wenn Sie Ihr Personal nicht nur aus eigenen Reihen akquirieren, sondern auch mal beim Fachkundigen Fahrerpersonal gucken? Nur so als Idee. Vielleicht finden Sie dann auch Arbeitswilliges Personal, was auch am Wochenende kontrollieren kann und will.
Ach und noch eines: Ihre Frage beantworte ich mit einer Gegenfrage: Wenn wir Fahrer unsere Ladung bewachen müssen, dann ist das Arbeitszeit. Folglich können wir keine Wöchentliche Ruhezeit einlegen, was folglich heißt, das Sie einen Verstoß gegen das Arbeitsvertragsrecht und oder gegen die VO 561/2006/EG beschwören wollen, damit Ihre Behörde wieder gnadenlos Kassieren kann. Ach nee halt. Dazu fehlt ja das Personal…