Zuletzt aktualisiert am 31. Oktober 2017
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Letztes Jahr durfte ich ja schon das Trucker 6000 testen. Der Unterschied zwischen den beiden Geräten ist nicht nur in der Größe erkennbar, auch die Handhabung der Dienste, ist anders. Verzichtete das Trucker 6000 völlig auf TMC und eine Wlan Verbindung, so benötigt das TomTom Trucker 500 sowohl die Internetverbindung des Smartphones, als auch die Bluetoothverbindung des selbigen.
Doch darauf werde ich nun näher mal eingehen…
Die Unterschiede
Funktionsübersicht
Was kostet das Navi eigentlich?
Der Test selber
Die Stimme
Routenplanung
Fazit des Tests
Die Unterschiede
Im Gegensatz zum Trucker 6000 verfügt das TomTom Trucker 500 nicht über eine eigene Simkarte. TomTom geht hier den gleichen Weg wie Becker, in dem das Navi mit dem Smartphone verbunden wird, um so die aktuellsten Verkehrsdaten aus dem Internet zu holen. Laut Angaben von TomTom soll das benötigte Datenvolumen maximal 7 MB im Monat betragen. Karten und System Updates werden über das Programm myDrive Connect am Heimischen PC gemacht. Für unterwegs greift das Navi über Bluetooth auf die Internetverbindung des Smartphones zu, aber leider fehlt dem Navi eine Telefonfunktion, denn Handy’s die sich mit maximal einem Gerät verbinden können, müssen dann zum telefonieren in die Hand genommen werden. Wird man erwischt: 60€ und 1 Punkt in Flensburg. Hier wäre ähnlich dem Becker eine Wlan Funktion wünschenswert. Das TMC ist im Ladekabel integriert und funktioniert soweit auch ganz gut.
Funktionsübersicht
Ich schreibe hier mal die Liste der Funktionen auf, die auch auf der Herstellerseite zu finden sind:
- Lebenslange LKW Karten
- 3 Monate TomTom Radarkameras (habe ich beim Test nicht benutzt)
- 3 Monate TomTom Traffic (danach kosten die Live Services Europa 29,97€ pro Jahr)
- Navigation für spezifische Fahrzeuge
- Sonderziele aus der Community
- Click & Go Magnethalterung (gut die hatte das Trucker 6000 auch schon)
Bei TomTom direkt liegt das Gerät preislich bei 299€. Preisunterschiede gibt es sowohl nach oben als auch nach unten. Bei einer kurzen Suchmaschinenabfrage, kamen Preise zwischen 289,99€ und 316,53€ raus.
Der Test selber
[stextbox id=“info“]Ich habe das Gerät nur im Verteilerverkehr getestet. Wie es sich im Fernverkehr macht, kann ich daher nicht beurteilen.[/stextbox]Wie bei den anderen Tests auch, habe ich vorsorglich mal die PIO Navigationsdaten unseres Tankkartenbetreibers installiert. Geht also auch wunderbar.
Mit seinen 5″ ist das Navi nicht gerade groß. Für die Nutzung im PKW ist das Ok, in der großen Scheibe des Actros finde ich das allerdings etwas verloren.
Zu beginn jeder Navigation werden die Fahrzeugdaten, wie Länge, Breite, Höhe, Geschwindigkeit und auch nach ADR abgefragt und dann geht es auch schon los. Für diejenigen die immer nur das gleiche fahren, mag das ständige abfragen der Daten nervig sein. Bei den anderen, wo sich täglich mehrfach was ändert, ist es hingegen nützlich.
Im letzten Test hatte ich das Kartenmaterial bemängelt. Leider hat sich auch hier nichts geändert, denn schon am ersten Tag stand ich 2x vor einer Brücke unter der ich nicht drunter her kam.
Das lag dann daran, dass das TomTom (links) eine Eisenbahnbrücke nicht im Programm hatte, das Becker (rechts) schon. Ich wollte eigentlich den Test ohne Referenzgerät machen, doch war ich froh, das Becker nicht aus dem LKW genommen zu haben. Denn so kam ich dann doch noch ans Ziel.
Lustig war auch, dass das TomTom Orte kennt, die es in Deutschland gar nicht gibt. So wurde bsp. aus Fröndenberg bei Schwerte der Ort Frödenberg. Nicht nur auf den Display, nein die Stimme im Navi sprach den Namen auch genauso aus. Gut kann mal passieren, sollte es aber nicht.
Die Stimme
Beim Trucker 6000 hatte ich die Qualität der Stimmen ebenfalls bemängelt. Zwar konnte die im Test verwendete Stimme mir die Straßennamen ansagen und auch ob das Ziel links oder Rechts lag, doch auch wenn ich die Lautstärkenregelung auf 100% eingestellt habe, ist es doch recht leise. Mitunter so leise, dass man bei offenen Fenster auf der Autobahn, dazu noch Radio und hin und wieder das Funkgerät, nichts von den Ansagen versteht. Man hört zwar was, aber zu leise um es klar und deutlich zu verstehen.
Schade finde ich, dass das TomTom Trucker 500 nur eine Stimme hat, die einem die Straßennamen ansagt. Das auch noch in „Romanlänge“. Gerade auf Autobahnen wird eine ganze Litanei an Informationen geliefert, die eigentlich unnötig sind. Wenn ich die Autobahn wechseln muss, interessiert mich vor allem in welche Richtung und nicht welche Europäische Nummer die Autobahn hat (Die stehen in Deutschland selten bis gar nicht auf den Schildern). Zumindest ist die Sprachausgabe recht flüssig, auch wenn nicht in ganzen Sätzen gesprochen wird. Es erinnert doch stark an eine Computerisierte Stimme.
Routenplanung
Für die Routenplanung stehen einem 3 Möglichkeiten zur Verfügung.
- das Navi selber
- Smartphone App
- Webbrowser
Auf die erste Variante brauche ich glaube ich nicht eingehen. Bei der Smartphoneapp wie auch beim Webbrowser kann man die Route im Vorfeld planen und an das Navi schicken. Sobald das Navi wieder mit dem Smartphone verbunden ist und Zugriff aufs Internet hat, werden die Daten synchronisiert und als neues Ziel übertragen. Leider bietet weder das Navi noch die Smartphoneapp eine Möglichkeit um Mehrfachrouten zu planen.
Lediglich über die Oberfläche des Webbrowsers kann man dies realisieren. Für den Verteilerverkehr nicht gerade super.
Da es auch mit zur Routenplanung / Routenführung gehört, möchte ich kurz auf den Dienst TomTom Traffic eingehen. Da ich hin und wieder auch im Verteilerverkehr tätig bin und auch abseits der Autobahn auf Informationen über gesperrte Strecken angewiesen bin, muss ich hier dem Dienst eine kleine Rüge verpassen. Auf der Autobahn funktioniert dieser wunderbar. Ich kriege alle Baustellen angezeigt, mit denen ich auf der Strecke zu rechnen habe. Auf der Landstraße allerdings, Fehlanzeige. Sei es langfristig gesperrte Strecken, oder wie auf dem Bild zu erkennen, eine einfache Baustelle.
Fazit des Tests
Das TomTom Trucker 500 gefällt mir schon besser als das Trucker 6000. Zwar ist es mir mit seiner Größe von 5″ etwas klein und auch die Karte fällt dementsprechend aus, doch man kommt damit schnell ans Ziel.
Das für mich negative, habe ich zwar schon im Artikel beschrieben, doch ich werde es noch mal zusammenfassen.
Die Lautstärke der Sprachausgabe ist mir zu leise. Das Radio im LKW selber muss nicht besonders laut sein, um dafür zu sorgen, das man nichts mehr versteht. Ebenso ein offenes Fenster gepaart mit der Lautstärke des täglichen Verkehrs, reicht dafür auch schon aus. Die lange Litanei an Informationen wenn man die Autobahn wechseln soll, ist in meinen Augen völlig überflüssig. Mir persönlich reicht es, wenn mir ein Gerät die Deutsche Bezeichnung der Autobahn ansagt und nicht noch zusätzlich die E Nummer, denn im Testzeitraum kam es häufiger vor, dass ich schon längst in der Abbiegespur zur anderen Autobahn war und das Gerät seine Ansage unterbrechen musste, weil es schon den nächsten Stapel an Informationen abspielen musste. Vollständig gesprochene Sätze wären ebenfalls schön und nicht wie beim Test: „In 800m Ankunft. Das Ziel liegt…“ Im Jahr 2016 kann ich eigentlich erwarten, dass auch bei einem Navigationsgerät, die Stimme nicht mehr nach einem Computer klingt.
Schön wäre es auch noch, wenn die Geräte ein WLan Modul bekämen. So könnte man hier auf die Bluetooth Variante verzichten, auch wenn es in meinem Test klappte und ich 2 Geräte koppeln konnte.
Der TrafficDienst von TomTom sollte vielleicht auch noch verbessert werden. Als LKW Fahrer finde ich es wichtig, das mir gesperrte Straßen, egal ob Bundes oder Landstraße entweder angezeigt werden, oder in der Routenplanung berücksichtigt werden. Beides jedoch war beim Testgerät nicht der Fall. So ist derzeit die B7 zwischen Meschede und Brilon in Nuttlar für 3 Wochen wegen Baumaßnahmen gesperrt. Das Navi weiß davon nichts. Die L686 ist seit April für insgesamt 3 Monate gesperrt. Auch hier weiß das Navigaionsgerät nichts von.
Da gerade auf Land und Bundesstraßen Umleitungen nicht immer vollständig oder überhaupt ausgeschildert sind, ist dies ein Nachteil. Gut. andere Navigationsgeräte berücksichtigen dies auch nicht, aber die bieten auch nicht einen solchen Dienst an, mit dem man ja laut Werbeslogan immer gut ans Ziel kommt.
Die Sprachsteuerung des Gerätes hat auch bei diesem Test nicht funktioniert. Allerdings habe ich diese auch nicht wirklich gebraucht. Selbst bei meinem Becker nutze ich die Sprachsteuerung nicht.
Die Möglichkeiten der Tourenplanung via Navi, Smartphone oder auch Webbrowser gefällt mir. Doch es wäre schön, wenn man hier allen Plattformen die Möglichkeit gibt, Mehrfachrouten zu planen. Auch die fehlende Eingabemöglichkeit von Geo-Coordinaten fehlt mir persönlich.
Das Kartenmaterial sollte wirklich mal aktualisiert werden. Nicht das man wie bei mir im Test plötzlich vor einer Brücke steht unter der man nicht drunter her kommt. Ich betrachte das ganze mal als Ausrutscher, genauso wie der Schreib und Sprachfehler mit der Ortschaft Fröndenberg.
[UPDATE]
Am 20.08.2016 führte mich eine Tour zum Europoort nach Rotterdam. Auch hier gabs leider einen unnötigen Punkt, der mich bei Zwjindrecht zunächst von der Autobahn runter führte, aber auch gleich wieder drauf. Muss nicht sein, denn dies kostet Lenkzeit. Gerade bei einer Tour wo man die Zeit braucht, sehr schlecht…
Alles in allem kann ich mal sagen: Von einigen Ausrutschern wie etwa mit der Brücke mal abgesehen, kann man es gebrauchen. Wer persönlich noch damit leben kann jährlich noch rund 30€ dafür auszugeben um die aktuellsten Verkehrsinformationen zu bekommen, hat für die ca. 300€ ein brauchbares Navigationsgerät. Jedoch gilt auch hier das gleiche wie bei jedem Navigationsgerät: Drauf verlassen sollte man sich nicht!
[stextbox id=“info“]Ich habe das Gerät nur im Verteilerverkehr getestet. Wie es sich im Fernverkehr macht kann ich nicht beurteilen. Für den Verteilerverkehr hat es, wie beschrieben, ein paar Mängel, die sich aber bestimmt leicht beheben lassen.[/stextbox]