Zuletzt aktualisiert am 15. August 2023
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…auch wenn du mich zu Boden reißt, ich stehe auf, du boxt mich nieder, ich kotz dich aus und sauf dich wieder!
So geht ein alter Spruch der für viele Realität ist.
Als ich Anfang des Jahres für den WDR in einer Reportage der Aktuellen Stunde meine Meinung kund tun konnte, nicht zu letzt wegen des schlimmen Unfalls auf der A61, da hagelte es bei mir Kritik.
Nun gut. Kritik ist eigentlich immer gut, doch darunter waren auch viele Beleidigungen. Und wie man nun sieht, war das, was dich da in der Reportage gesagt habe, nicht so falsch.
Täglich grüßt das Murmeltier
Mittlerweile fast täglich kann man irgendwo in den Medien erfahren, dass hier, hier oder auch hier, um mal die letzten 3 Meldungen wieder zu geben, ein LKW Fahrer mit Alkohol am Steuer erwischt wurde.
Und dann gestern, direkte Konfrontation mit einem solchen Fall.
In dem Terminal wo ich meine Container zum größtenteils aufnehme und auch wieder abgebe, gab es seit Donnerstag Abend einen Technischen Defekt am Kran. Ein Container Tausch war bis gestern Nachmittag halb 3 nicht möglich. So weit die Hintergründe.
Und Alkohol ist doch ein Problem
Nun kam es, dass der Kran wieder lief und wir alle unsere Container, die schon seit Freitag da standen, tauschen konnten. Ein Russischer Fahrer einer im Lippischen Schlangen ansässigen Spedition, hatte schon den ganzen Morgen die Gardinen zu und blockierte eine Spur. Also versucht diesen zu wecken. Mit klopfen, wackeln an der Kabine und Hup Konzerten. Nix tat sich. Erst bei stärkerem Klopfen an seine Kabine kam dann endlich mal gewünschte Reaktion. Er war wach.
Ganz frisch sah der Fahrer nicht aus, muss wohl ein hartes Wochenende gewesen sein. Allerdings hatte dieser noch eine Alkoholfahne, was einem Mitarbeiter des dort tätigen Logistikunternehmens veranlasste, den Fahrer mal pusten zu lassen. Atemalkoholwert 1 Promille. Restalkohol versteht sich.
Nach 8 Stunden kannst Du wieder kommen
So hieß es dann, als der Fahrer einen Platz zugewiesen bekam um seinen Rausch ausschlafen zu können. Doch sein Chef war anderer Meinung. Dieser kam dann irgendwann nach ein paar Stunden, stellte den LKW wieder in die Spur um die Tour fahren zu können. Rausgefahren ist der Unternehmer dann nach dem Tausch selber, was danach passiert ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich habe allerdings telefonisch den Pförtner informiert, dass er da mal ein Auge drauf haben sollte, sollten die beiden, denn der Fahrer des LKW’s war immer noch da, die Plätze wieder tauschen, auch die Jungs von der Polizei hinter her schicken.
Fakt ist für mich
An meiner Aussage in der Reportage war nichts falsch. Die osteuropäischen Fahrer Saufen nun mal ohne Rücksicht auf Verluste. Ja, auch einige deutsche Fahrer trinken gerne einen. Die einen mehr, die anderen weniger. Es ändert sich trotzdem nichts daran, dass hinter den östlichen Grenzen Deutschlands, der Alkohol einen anderen Stellenwert hat, als hier in Deutschland.
Und ja auch ich habe in meinem Arbeitsleben schon das eine oder andere Mal eine Sause auf einem Autohof gemacht. Aber ich habe mich danach ausgeschlafen, bevor ich weiter gefahren bin.
Für die Industrie und Wirtschaft, war die EU Osterweiterung ein Segen. Billige Transporte, um sich noch mehr die Taschen zu füllen. Wer dabei auf der Strecke bleibt, sind die Fahrer, die Monate lang für die großen Konzerne durch die europäischen Lande fahren und Ihre Familien nicht sehen können. Die Flucht in den Alkohol ist hier für viele eine Alternative. Doch bekämpft diese Flucht nicht die Ursachen. Es lindert nur kurzweilig die Symptome.