Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

Das Jahr 2018

Zuletzt aktualisiert am 15. Oktober 2022

Ist noch nicht zu Ende, jedoch immer noch gibt es Sachen über die man schreiben könnte.

Morgen ist Weihnachten. Oder Julfest, was mir persönlich besser gefällt. Auch wenn es nur ein Name ist.

2018… Hatte ich ja schon etwas zu geschrieben. In meiner alten Firma wurden die Lichter aus gemacht, mein Arbeitgeber hat am Mittwoch seine letzte Fahrt angetreten. Vor etwas über 4 jahren hab ich bei Ihm angefangen…

Quereinsteiger

Quereinsteiger gibt es überall. Und man mag es kaum glauben, auch im Speditionsbereich als Arbeitgeber. Denn das war Gerd. Er war eigentlich Abteilungsleiter im Versand einer Lampenfirma. Irgendwann kam der Gedanke, man könnte ja mal son LKW mieten und gucken ob man damit Geld verdienen kann.

3 Jahre nach diesem Gedanken bin ich in diese Firma gekommen, weil ich selber nicht wusste was ich wollte. Nichts passte, die 4 Firmenwechsel in einem Jahr sprechen da für sich. Klar, anfängliche Skepsis war auf beiden Seiten da, mehr wohl bei mir, als bei Gerd.

Egal, ich wollte trotzdem mal sehen, wo die Reise in dieser Firma hingeht.

Wechselschicht bei DHL… Heißt 1 Woche Verteilervekehr, eine Woche Auflieger tauschen bei unterschiedlichen DHL Niederlassungen, dann wieder 1 Woche Verteilerverkehr und schließlich 1 Woche Begegnungsverkehr. Zumindest hinterher

 

Seecontainer fahrenIrgendwann, wechselte ich dann in den Containerbereich. Shutteln zwischen Duisburg und der Lampenfirma bei der mein Chef angestellt war. Auch nur aus dem Grunde, weil ich einen LKW für mich alleine haben wollte, andererseits auch, weil ich mal was neues ausprobieren wollte.

Doch beim Container schubsen blieb es nicht. Wurde mir bei der Einstellung von Gerd noch versichert: „Wir übernachten nicht im Fahrzeug…“ hab ich ihn dann nach ca. einem Jahr eines besseren belehrt. Wie es der Zufall so wollte, standen ein paar Touren an, für die es keinen Spediteur gab, also bot ich mich an, diese Touren zu fahren.

München, Augsburg und Darmstadt. Leer zurück. Oder ne Tour mit Gerds Tuareg. War auch irgendwo runter nach Bayern. Er hatte mir zwar Geld für nen Hotel mitgegeben, aber wie man halt so ist… PKW… Zum Kunden und wieder nach Hause… Mittags ihm seinen Schlüssel wieder in die Hand gedrückt und einen schönen Feierabend gewünscht.

Unterschiedliche Ansichten

Die hatten wir zur Genüge. Ich meine, wenn man schon sehr lange in dieser Branche tätig ist, dann erwartet man etwas „mehr“. Dieses etwas mehr fehlte mir. Etwa, Beschaffung neuer Aufträge. Irgendwann ging das soweit, dass aufgrund verschiedener Ereignisse DHL weggefallen ist. In der Zeit war ich schon für ein Container Terminal in Duisburg am fahren, als Subunternehmer.

Naja zum Glück fand sich schnell was neues, den wir waren mittlerweile auf 10 Fahrer angestiegen.

Zwischenzeitlich hatte sich Arschloch Krebs bei unserem Chef eingenistet. Eine OP um den Tumor zu entfernen, nach ein paar Wochen war er schon wieder im Büro. Typisch Gerd halt.

Unerwarteter Besuch

Dann kam letztes Jahr im September mein Herzinfarkt. Für meine Frau der blanke Horror, hat sich das bewahrheitet was Sie immer befürchtet hatte. Ein Anruf von mir, dass was nicht stimmt und ich ins Krankenhaus muss.

 

Klar, ich war unterwegs. Sollte eigentlich morgens um 10 bei einem Kunden im Kreis Soest ne Büchse für China laden. Tags vorher war ich noch bei Veltins zum Laden gewesen. Nun denn sei es drum. Also ab ins Krankenhaus mit dem Rettungswagen. Dem Sani hab ich als Danke für die schnelle Fahrt ins Krankenhaus nur noch gesagt: Hoffentlich muss ich mit Dir nie wieder fahren…

An dieser Stelle trotzdem noch mal recht Herzlichen Dank für die schnelle und kompetente Hilfe an das Team, dass mich ins Krankenhaus gebracht hatte.

Morgens auf Intensiv, wer guckt da um die Ecke? Mein Chef. Ich hab ja mit allem gerechnet, aber nicht das er morgens ins Krankenhaus kommt und das noch vorm Frühstück. Und als kleinen Anreiz zum wieder gesund werden: „Ey ich hab Dir nen neues Auto bestellt. Das kommt im November…“ Ja nee is klar Gerd, lass mich erst mal wieder auf die Beine kommen…

Das war letztes Jahr. Es ist noch viel mehr in dieser Firma geschehen, was hier aber den Rahmen sprengen würde.

Mittlerweile ist er leider dem Krebs erlegen. Er war für mich bisher der beste Chef den man haben kann. Er war bisher der einzige, der mich trotz meiner Macken hat machen lassen. Sei es das selbständige versorgen mit Aufträgen inkl. Preisfindung oder das Verwalten der Fahrzeuge. Das hatte ich bisher nur einmal bei einem Arbeitgeber.

Machs gut Gerd. Du warst der beste Chef den ich mir wünschen konnte.

Sollten wir uns in irgendeinem Leben mal wieder sehen: Für Dich jederzeit wieder. Egal wann, egal wohin, gib mir nen Auto ich fahre!

 

 

Das Jahr 2018

by Christian time to read: 7 min
0