Zuletzt aktualisiert am 4. September 2021
Inhaltsverzeichnis
- 1 Immer noch wird in diversen Gruppen der sozialen Netzwerke gejammert, es gäbe keinen Zusammenhalt mehr unter den Fahrern. Das ist zwar richtig, aber dass der von den Fahrern gar nicht gewollt ist, dafür gibt es sehr viele Beispiele.
- 2 Wenn keiner damit anfängt, wird das auch nie was
- 3 Man erwartet Gegenleistungen
- 4 Würde man…
- 5 UPDATE
Immer noch wird in diversen Gruppen der sozialen Netzwerke gejammert, es gäbe keinen Zusammenhalt mehr unter den Fahrern. Das ist zwar richtig, aber dass der von den Fahrern gar nicht gewollt ist, dafür gibt es sehr viele Beispiele.
Es vergeht nicht eine Woche, in der man nicht irgendwo lesen kann, es gibt doch gar keinen Zusammenhalt mehr unter den Fahrern. Das ist nichts Neues, denn das wird seit Jahren ja immer wieder „betrauert“.
Wenn keiner damit anfängt, wird das auch nie was
Das sage ich immer und immer wieder. Wer Zusammenhalt will, darf hier nicht auf andere Warten, sondern muss selber etwas dafür tun.
Doch das Gegenteil ist genau der Fall!
Viele „Kollegen“ da draußen halten es ja schließlich für viel besser durch Betätigen der Hupe, oder sinnlosem Hin und Her fahren, dass Sie das, was der andere gerade macht, nicht für gutheißen, weil es Sie „Zeit“ kostet. Sei es, weil der andere gerade mit
- Ladungssicherung beschäftigt ist
- selber be oder entladen wird
- in China ein Sack Reis geplatzt ist
- die Erdkrümmung an dem Tag was stärker ist als sonst
oder was weiß ich noch.
Es könnte doch so einfach sein
Dabei kann man das Problem doch leicht selber lösen.
Nehmen wir mal den Fall mit der LaSi. Hatte ich letztes Jahr selber noch. Ich hatte gerade ein paar Buchen aufgeladen, wollte diese mit den mir zur Verfügung stehenden Ladungssicherungsmitteln sichern, kommt aus einem nahe gelegenen Betonwerk ein Fahrer, der seine Ladung bereits aufgenommen hatte und genau da her wollte, wo ich stand.
Es dauerte nicht lange, da startete der Super Tolle Kollege ein Hupkonzert, gestikulierte wild in dem LKW rum, ich solle verschwinden. Nun, ohne gesicherte Ladung fahre ich auf den öffentlichen Straßen nicht rum, also ging ich zu Ihm und fragte nach seinem Problem.
Die Aussagen kann man sich denken und selbst meinen Vorschlag, wenn es ihm zu lange dauerte, könne er doch eben mit anpacken, dann gehts schneller, wurde mit sehr unfreundlichen Kommentaren begleitet.
Nun, Sorry, wer mir so blöd kommt, wartet.
Man erwartet Gegenleistungen
Aber Nein. Zusammenhalt, das geht doch nicht. Zusammenhalt, da bekomme ich keine Gegenleistung, wenn ich einem Kollegen helfe. Was tut der denn für mich? Genau, gar nichts. Wie denn auch, wenn man keine Hilfe braucht? Reicht da nicht ein einfaches Danke? Nein, es wird für die geleistete Hilfe eine Gegenleistung erwartet.
Und das ist die falsche Denkweise! Eine Gegenleistung kommt irgendwann. Dann, wenn es rumgetragen wurde. Du hilfst dem einen, der hilft dann wieder dem nächsten usw. Aber wenn man von vornherein eine Gegenleistung erwartet, ja dann bleibt das bei der jetzigen Situation.
Würde man…
Mal alles genau das anders machen, was nicht nur ich z.B. hier „kritisiere“, einfach mal anders machen, käme der Zusammenhalt automatisch. Aber das ist leider nur Revolutionäres Denken 😀
Ach, und übrigens, aus dem Transportbereich, wo ich jetzt bin, kenne ich so was nicht. DA wird geholfen. Ohne Wenn und Aber!
UPDATE
Da ich nicht nur rede, sondern auch Taten folgen lasse, hier mal ein Beispiel wie man helfen könnte: nämlich Einfach so!
Bei diesem Fall hatte sich ein Fahrer einer Firma, die aktuell für die Telekom die Glasfaserkabel verlegen, in einem Weg, den er besser nicht gefahren wäre, festgefahren.
Irgendwann stand er neben mir, als ich in einem nahegelegenen Sägewerk am Abladen war und suchte nach einem Radladerfahrer. Ich fragte nach seinem Problem und er berichtete mir von seinem „Problem“. Nun ich hätte jetzt auch sagen können, tja selber Schuld, sieh zu wie du klarkommst. Doch so einer bin ich nicht.
„Warte eben kurz, ich pack eben den Rest hier auf die Anlage, dann komme ich und helfe Dir.“
Gesagt getan. Abgeladen, Lieferschein abgegeben und zum Problem gefahren. Leider hatte der LKW noch eine volle Erdmulde darauf, so bekam ich den nicht raus.
Dank eines Minibaggers konnte ein Teil der Ladung runtergenommen und der LKW dann aus dem Acker gezogen werden.
Also, wenn man helfen kann, hilft man. Einfach so!
Es geht aber auch auf internationaler Ebene.
Ich habe es an verschiedenen Stellen schon öfters gepostet, dass bei uns die direkte Strecke zum Nachbarort Eslohe-Wenholthausen für LKWs gesperrt ist und diese nur für den Landwirtschaftlichen und Forstwirtschaftlichen Verkehr freigegeben ist. Das gilt im Übrigen für beide Richtungen. Auf die Sperrung wird man hier bei uns in Grevenstein schon in der Ortsmitte hingewiesen, dass diese in 2,5 km gilt. Wer sich jetzt fragt… Grevenstein? Wo ist das? Die Getränkefahrer werden es wissen, wegen der Veltins Brauerei.
Egal. Denn auf diesem Bild sieht man einen polnischen Fahrer, der versucht an der Stelle zu drehen, wo sich das endgültige Verbotsschild befindet.
Auch hierbei hat er sich kurzfristig festgefahren, was aber nicht weiter tragisch war. Und auch obwohl ich nach Hause wollte, weil ich Feierabend hatte, hab ich angehalten um zu fragen wo er denn hin wollte. War zwar aufgrund der Sprachbarrieren etwas schwierig, doch der Google Übersetzer machte es möglich 😀
Er kam von der Veltins Brauerei und wollte nur auf die Autobahn. „Kein Problem“, sagte ich, „fahr mir hinterher, ich bringe dich zur A46, wenn dir das reicht.“ Also ohne zu Hause Bescheid zu sagen, dass es später wird, dem Kollegen zur Autobahn gezeigt.