Der Krieg in der Ukraine läuft nun schon seit fast 2 Wochen. Dass viele, u.a. auch ich, davon nicht „begeistert“ sind, ist klar. Doch was hier in Deutschland und vermutlich auch in anderen Teilen Europas gegenüber russischen Fahrern abläuft, geht gar nicht.
Anfeindungen und Aggressionen
Ich dachte, ich lese nicht richtig bei Facebook. Der Krieg in unmittelbarer Nähe Europas ist schlimm. Sehr schlimm und dieser wird auch weitere Auswirkungen auf uns haben.
Was aber überhaupt nicht geht ist, dass hierzulande russische Fahrer nicht nur angefeindet werden, sondern auch ein regelrecht aggressives Verhalten an den Tag gelegt werden.
Was haben diese Fahrer mit dem Krieg zu tun? Ja, die Fahrzeuge kommen aus Russland, werden von den dort ansässigen Speditionen eingesetzt. Jedoch muss man auch bedenken, diese Fahrer haben hier NICHTS mehr. Durch die Sanktionen bekommen sie hier kein Geld mehr, keine Aufträge damit Sie nach Hause fahren können. Der Diesel wird langsam knapp, sodass deren Standheizung im LKW nicht mehr funktioniert. Heißt also auch, bei diesen Temperaturen, die hier noch nachts herrschen, frieren Sie sich den Arsch ab.
Und dann solche Aktionen gegenüber diesen Fahrern, die für den Krieg Ihres verwirrten Präsidenten nichts können?
Ja, es gibt einige, verwirrte russische Staatsbürger, die den Krieg ganz toll finden. Das sind aber nicht alle.
Und gerade wir, die größtenteils auch geistig im Jahre 2022 angekommen sind, sollten das wissen, anstatt den Fahrern hier die Hölle heiß zu machen, nur weil da ein Typ wilde Sau in der Ukraine spielt, obwohl man dem eher eine … Ich schreib es besser nicht, was mir gerade durch den Kopf geht. Egal.
Sie brauchen auch Hilfe
Ich weiß, dass die Menschen in der Ukraine momentan alle Hilfe brauchen, die man bekommen kann. Und ja, ich finde es schade, dass die Nato da nicht eingreifen kann, weil das Endergebnis würde dritter Weltkrieg lauten.
Ich bin auch schon am Schauen, wie ich meine Fahrerische Qualitäten unterbringen kann und selber an die Polnisch / Ukrainische Grenze fahren kann, um dort benötigte Hilfsgüter hinzubringen.
Gleich wohl brauchen auch die hier gestrandeten russischen Fahrer unsere Hilfe. Wie ich weiter oben schon schrieb: Sie bekommen hier kein Geld. Können sich hier keine Lebensmittel kaufen, bekommen keine Tour nach Hause, da wegen der Sanktionen aktuell nichts nach Russland geliefert werden darf bzw. russische Unternehmen hier keine „Geschäfte“ machen dürfen.
Daher hier mein Aufruf: Wenn man die Fahrer irgendwo stehen sieht: Bringt Ihnen Lebensmittel, gebt Ihnen die Möglichkeit zu duschen, oder wenigstens eben auf Toilette gehen zu können. Es sind Menschen und dass Sie den Krieg befürworten, halte ich, für ein Gerücht.
Lasst die Aggressionen sein. Wir sind besser als der Krieg. Die Fahrer können nichts dafür, dass die Menschen in der Ukraine unter dem Krieg leiden.
Bildquellen
- Christoph: Christoph Brinker