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IAA Transportation 2022 Teil 2

Samstag, 24.09.2022, IAA Part 2. Eigentlich ist der Messesamstag traditionell unser Familientag für die IAA. Meine Frau musste allerdings gestern Nachmittag arbeiten, insofern bin ich nur mit meiner Tochter und einem Bekannten aus Hamm zur IAA gefahren. Mein Sohn wollte, warum auch immer, nicht mit.

Bevor ich diesen Bericht geschrieben habe, las ich in der 5ten kostenlosen Eurotransport IAA Ausgabe, was von voller Hütte und der Fahrer wäre im Fokus gewesen. Nun volle Hütte nenne ich was anderes, denn im Vergleich zu den letzten Messen war verhältnismäßig wenig los. Gut in den Außenbereichen der Kranhersteller Hiab Loglift und Palfinger Epsilon war es wie auch auf den letzten Messen gut besucht.

Fahrer im Fokus

Entgegen dem, was man so bei Eurotransport schreibt, kann ich nicht sagen, dass der Fahrer im Fokus war. Wie ich schon im vorangegangenen Artikel geschrieben hatte, ist die diesjährige IAA sehr elektrolastig.

Gut, bei der Vorstellung des neuen Actros L wurde mehrfach erwähnt, dass man Fahrer befragt hätte, wie die das Auto haben wollen. Wenn man das dann für allgemeingültig hält, dass der Fahrer im Fokus sei, gut ja dann mag das stimmen.

Jedoch habe ich seitens eines Mitarbeiters eines der in Europa größten Nutzfahrzeugherstellers die Aussage bekommen, dass unsere Regierung die Hersteller dazu drängt, mehr Elektrofahrzeuge auf den Markt zu bringen.

Das Problem, das nicht nur ich dabei sehe, gerade im Fernverkehr wird die Elektromobilität zu einem Problem. Wir haben so schon Schwierigkeiten rechtzeitig einen geeigneten Parkplatz zu finden, dann soll man auch noch einen finden, wo ich über Nacht den LKW aufladen kann? Nun, bei Mercedes sagt man, innerhalb von 2 Stunden sei der LKW voll aufgeladen. Unsere Pausen, wenn ich den zwischendurch laden muss, dauern 45 Minuten. Wie lange dieses Fahrzeug hier braucht, konnte ich leider nicht herausfinden.

Es ist alles nur geklaut 🙂

In meinem vorherigen Artikel hatte ich kein gutes Haar an einem chinesischen Baumaschinenhersteller gelassen. U.a. gerade, weil die ausgestellten Fahrzeuge nicht glänzten, die Scheiben nicht geputzt waren.

Jetzt hätte man ja denken können, bis Samstag wird das schon was. Nee, eher nicht. Putzen hat man wohl in der einen Woche mehr geschafft. Aber nicht nur das. Wer mal auf der IAA 2016 und 2018 darauf geachtet hatte, hat da bei den namhaften europäischen Herstellern immer mal wieder Asiaten um die Karren rumspringen sehen. Egal, wie eng die Löcher an den Fahrzeugen waren, irgendwo kam immer ein Chinese mit Kamera raus.

Das Ergebnis konnte man dann auf der diesjährigen IAA sehen.

Aber nicht nur das Interieur, sondern auch das Exterieur erinnert sehr stark an die in unseren Gefilden „heimischen“ Fahrzeugmarken. So war bei dem roten LKW die Schürze unten eine Volvo Kopie, die Fahrerhauslagerung erinnerte sehr stark an die erste Generation Renault Magnum.

Facebook Bekanntschaften, Kravag Truck Parking

Ein Treffen mit Jörg Schwerdtfeger, besser bekannt als Betreiber der FB Seite „Ich bin Berufskraftfahrer, ich habe Respekt verdient?“ (Jörg, der Titel ist zu lang 😀 ), war eigentlich schon länger geplant, doch irgendwie haute es zeitlich nie hin. Ok, dann muss man halt bis zur Messe warten, bis das klappt 🙂

Mit dem Kaffee hat das auch geklappt, auch wenn wir dabei das Team von Kravag Truck Parking um das eine und andere Gebräu erleichtert haben.

Doch Kravag? Truck Parking? Die sind doch eine Versicherung. Was haben die mit Parken zu tun?

Ich muss zugeben, von dem anfänglichen Konzept war ich alles andere als begeistert. Denn das Truck Parking Konzept von Kravag basierte darauf, dass halt nur ein kleiner elitärer Kreis in den Genuss von Parkplätzen kam, die von Speditionen bereitgestellt wurden, also parken auf einem Betriebshof irgendeiner an dem Konzept teilnehmenden Spedition. Voraussetzung war, man musste bei der Kravag Mitglied sein. Dies habe ich öfter auf der FB Seite von Kravag Truck Parking, äh … bemängelt.

Nicht nur hier habe ich Kund getan, dass ich ein Gegner vom System parken bin. Und so gesehen, war das Konzept von Kravag nichts anderes. System parken ist für mich reine Abzocke, da hier durch keine neuen Parkplätze geschaffen werden, was bei dem Konzept von Kravag zwar anders ist, aber in der ursprünglichen Form nur halt für einen „elitären“ Kreis von Fahrern.

Wie ich nun gestern erfahren habe, wurde das Konzept offener für alle gestaltet. Es steht jetzt nicht mehr nur den Fahrern der Unternehmen zur Verfügung, die Mitglied bei Kravag sind, es können auch andere Unternehmen an diesem Konzept teilnehmen. Näheres könnt Ihr auf der Webseite von Kravag Truck Parking herausfinden.

Heute ist der letzte Tag

Heute ist dann der letzte Tag auf der IAA. Ich werde nicht dort sein, 2 Tage und insgesamt über 800 km mit dem PKW reichen. Heute ist in Ennigerloh Mettendchen Markt, da fahren wir hin.

Wie ich eingangs geschrieben habe, volle Hütte, Fahrer im Fokus waren 2 Dinge, die ich anders sehe. Im Fokus stand die Elektromobilität und nichts anderes. Gut ja, es gab bei Mercedes mit dem Actros L und bei DAF mit dem XG und dem XG+ Fahrerkabinen, die mehr an unsere Bedürfnisse angepasst sind. Was ich noch zum Actros sagen muss, die Daimler-Benz Gedenkminute soll nun weg sein.

Testen konnte ich das noch nicht, allerdings hatte man bei der Vorstellung gestern, noch einen Fahrer aus der Serie Asphalt Cowboys von der Spedition SKS auf die Bühne geholt. Laut diesem soll der neue Actros agiler sein, weniger Sprit verbrauchen und auch halt diese Gedenkminute weg sein.

Alles in allem war die Messe für mich zwar interessant, aber auch enttäuschend, da zu wenig auf Alternative Antriebe eingegangen wurde. Liegt wohl an der o.g. Aussage, dass unsere Regierung nur noch Strom auf der Straße haben will.

Jedoch, wie ich es oben schon geschrieben habe, sehe ich für uns im Bereich der Nutzfahrzeuge keinen Sinn darin, auf Elektroantrieb zu setzen. Ja, ok, Verteilerverkehr mag das ok sein. Aber im Fernverkehr? Nein. Wir haben ohnehin schon kaum Parkplätze, dann noch welche mit Ladesäule zu finden und erst recht noch welche, die 1 Gigawatt können? Diese Ladesäulen gibt es noch nicht!

Denn, wie mir bei Mercedes gesagt wurde, sind zwar die 500 km mit 40 Tonnen Topografie unabhängig machbar, da der LKW bei Bergabfahrten runde 400kW Strom produziert und damit auch den Akku wieder lädt. Jedoch ist die Ladezeit von 2 Stunden nur dann möglich, wenn man eine Ladesäule hat, die 1 GW Leistung hat und diese gibt es noch gar nicht.

Wasserstoff betriebene Fahrzeuge hatten alle Hersteller zwar im Programm, doch was mir fehlte waren Brennstoffzelle und E-Fuels. Davon sah man, bis auf wenige Ausnahmen, nichts.

IAA Transportation 2022 Teil 2

by Christian time to read: 9 min
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