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5 Jahre Rundholz

Seit nun mehr 5 Jahren bin ich im Rundholzbereich, in der sog. Königsklasse tätig. Und auch wenn viele jetzt vielleicht schmunzeln werden, auch mit mittlerweile 28 Jahren Berufserfahrung lerne ich immer noch dazu. Würde dem einen und anderen auch nicht schaden, noch was zu lernen.

Das Fahren mit einem 25 Meter langen LKW durch den Wald ist schon eine Herausforderung. Missen will ich es nicht. Denn auch nach 5 Jahren ist der Beruf alles, nur nicht langweilig. Der langweilige Stumpf von A nach B war mit ein Grund, warum ich mir diese Transportsparte ausgesucht habe. Denn offen gesagt und auch wenn es sich jetzt überheblich anhört: Blaue Schilder jagen kann jeder und wird nach der Zeit langweilig. Zumindest für mich.

Gefahren habe ich vieles

Abladen in Kolding DK

Aber eben nicht alles. Jedoch denke ich, dass ich hier in diesem Bereich bleiben werde. Bisher war es immer so, wenn man sich irgendwie verbessern wollte, sei es vom Geld her, von der Arbeit, von den Aufgaben musste man wechseln oder man hat die Pille geschluckt und sich damit abgefunden, dass es nicht besser wird.

Letzteres ist sicherlich mit ein Grund, warum es in der Branche nicht besser wird. Die Resignation vieler, die alle Hoffnung haben fahren lassen.

Die längste Zeit

5 Jahre sind für viele noch keine Zeit. Aber für mich bislang die längste Zeit in einer Firma. Bislang schaffte ich maximal 4,5 Jahre in einer Firma. Entweder war es die o.g. Gründe, die mich zum Wechsel brachten, oder Pleiten, Firmenauflösungen oder auch leider der Tod eines Arbeitgebers, weil kein Nachfolger vorhanden war. Daher sind 5 Jahre schon etwas Feines.

Klar, hier ist auch nicht alles Gold, das glänzt. Gibt vereinzelt Dinge, da könnte man kotzen. Gemacht werden muss es trotzdem. Ja klar, Ketten aufziehen, gehört genau zu diesen Dingen, die muss man nicht haben. Aber wenn es halt nicht mehr ohne geht, dann werden die aufgezogen. Man will ja schließlich weiter und auch irgendwann mal nach Hause.

Nahverkehr hat schon was. Auf die Autobahn komme ich selten. Denn wie es da abgeht, das muss man im Verkehr nicht haben. Schon gar nicht, wenn man etwas länger ist, als normal. Allerdings werden auch bei uns die Touren so langsam länger, bzw. es geht weiter weg.

Tote Bäume

Dank des Borkenkäfers haben wir hier im Sauerland kaum noch Fichten stehen, was auch mit dem Klimawandel zusammen hängt. Die fehlende Menge an Regen die letzten Jahre haben die Bäume anfällig werden lassen.

So ganz ohne ist der Job auch nicht. Gefährlich vor allem dann, wenn man nicht aufpasst. In den letzten 5 Jahren war ich ein paar mal im Krankenhaus, weil ich entweder nicht darauf geachtet habe, wo ich hintrete (Abflug aus 2 Meter Höhe war die Folge) oder weil aus einer kleinen Macke auch etwas Größeres wurde.

Gut. Die Bedienung des Krans hat man eigentlich innerhalb von einer Woche drin. Das Handhaben der bis zu 20 Meter langen und oftmals auch mehrere Tonnen schweren Baumstämmen dauert schon etwas länger. Gerade an engen und kniffeligen Stellen ist das Laden nicht gerade einfach. Auch nach 5 Jahren würde ich jetzt nicht sagen, ich bin ein Meister in meinem Fach. Klar, die Stämme bekomme ich besser und schneller aufs Auto und auch wieder runter als am Anfang. Aber wenn ich mir die Anderen anschaue, die das schon seit vielen Jahren machen, da fehlt mir noch was…

Jedoch bereue ich die Entscheidung nicht, in diese Transportsparte gewechselt zu sein. Hier habe ich Leute, die ticken in etwa genauso wie ich. Oder besser gesagt, denen fehlt die gleiche Synapse im Kopf wie mir. Wer ist schon so bekloppt und fährt freiwillig mit dem LKW in den Wald? 😀

5 Jahre Rundholz

by Christian time to read: 5 min
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