Sobald man auf Facebook irgendwas von LKW Kontrollen liest, geht das Gejammere los.
Das Gejammere darüber, wenn man besser kontrollieren sollte, als die „unbescholtenen“ Berufskraftfahrer, die ja noch mit Leidenschaft Ihrem Beruf nachgehen. Achtung: Der Satz könnte Sarkasmus enthalten! Soll ja keiner sagen, er wäre nicht darauf hingewiesen worden
Ich fahre nun seit fast 30 Jahren. Die Kontrollen, die ich in den 30 Jahren erlebt habe, bzw. in denen ich kontrolliert worden bin, kann ich an beiden Händen abzählen. Viele waren es nicht. Meine letzte Kontrolle ist inzwischen auch schon wieder 4 Jahre her.
Doch was die Supertrucker nicht verstehen wollen oder können (das zu beurteilen obliegt jedem selbst), Kontrollen müssen sein. Noch immer gibt es Spediteure, die mit schlecht gewarteten Fahrzeugen die Waren von A nach B transportieren lassen. Und das ist egal, ob das ein Osteuropäer oder ein Westeuropäer ist.
Auch in Deutschland gibt es solche Buden, die man am liebsten zu machen sollte.
Klar, auch ich bin einer, der überzeugt ist, lasst mich arbeiten, geht mir nicht auf den Keks. Doch irgendwann muss auch mal gut sein.
Erzähl mal einem, der nichts von unserem Beruf weiß, dass du eine tägliche Arbeitszeit von 10 Stunden hast, bzw. die Gesamtzeit (Schichtzeit) 13 oder 15 Stunden betragen kann, dass es Firmen gibt, die das bis zum bitteren Ende ausreizen, nur damit noch eine Tour und noch eine Tour gefahren wird. Dass der Fahrer dann anschließend, über seine Zeit hinaus, anfangen darf einen Parkplatz zu finden, nur weil er beim letzten Kunden nicht stehen bleiben darf.
Glaubt dir kein Mensch. Und das nicht nur, weil es von der Denkweise her nicht ins eigene Weltbild passt. Solche Leute gibt es ja auch, wie ich oft genug selbst feststellen muss.
Egal. Das Jammern hört und hört nicht auf. Dabei wäre die Lösung doch recht einfach: Kopf einschalten und das Hirn nutzen. Vor allem bei der Ladungssicherung, bei den Lenk- und Ruhezeiten. Die sind dafür da, damit wir Fahrer nicht rund um die Uhr fahren können / müssen. Wie schon erwähnt: Irgendwann reicht es auch mal. Da muss man auch schon mal Nein sagen können und vor allem Wollen!
Im Fernverkehr war es irgendwann für mich zu öde. 24 Stunden / 5 – 14 Tage lang nur seinen Arbeitsplatz um sich herum zu haben, das gibt es in keinem anderen Beruf. Raus aus dem Stuhl, rein ins Bett, raus aus dem Bett, rein in den Stuhl, Abfahrt. Hoch konzentriertes Arbeiten für die nächsten 13 – 15 Stunden.
Klar sind da Kontrollen zeitraubend und nervend. Doch die müssen sein. Ohne diese seltenen Kontrollen gäbe es gar keine Hindernisse mehr für viele geldgeile Arbeitgeber und deren am Umsatz beteiligten Disponauten, die Fahrer zu scheuchen.
Auch wenn dieser Text hier nichts daran ändern wird, dass es immer wieder Fahrer geben wird, die bei solchen Dingen Ihre fachliche Expertise zum Besten geben müssen, so kann man das ganze auch anders sagen: Man kann nicht wiederholt mehr Kontrollen fordern, aber dann jammern, wenn es Kontrollen gibt.
Oder anders gesagt: Kontrollen ja, aber dann bitte nicht mich. Geht gar nicht. Wenn kontrolliert wird, dann alle und nicht nur die oder die…