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TomTom Trucker 6000

Zuletzt aktualisiert am 1. Oktober 2022

 

Mir wurde der Test des TomTom Trucker 6000 angeboten. Da konnte ich nicht Nein sagen, da der Test mit dem Trucker 500 ebenfalls aus dem Hause TomTom nicht wirklich überzeugt hatte.

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DSC_0586Wie ich es ja bereits auf Gesichtsbuch angekündigt hatte, gab es einen neuen Test eines Navigationsgerätes. Wie auch bei dem Becker schreibe ich hier meine persönlichen Erfahrungen auf. Sowohl die positiven als auch die für mich persönlich Negativen.

Dieses mal war es das neue TomTom Trucker 6000, welches im Juni diesen Jahres auf den Markt kam.

Es handelt sich bei diesem gerät um ein Navigationsgerät mit einem 6″ Zoll Display, was laut Datenblatt tolle Funktionen haben soll….

Anders als beim vorherigen Test, habe ich hier auf ein Referenzgerät verzichtet, denn unter sonstigen Bedingungen habe ich auch immer nur ein Navi im Auto, welches eigentlich immer nur im selten vorkommenden Bedarfsfall zum Leben erweckt wird.

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Aufgrund der Größe fällt es ebenso wenig in der Scheibe auf, wie das Becker Navi, welches nur 0,2″ Zoll größer ist. Den Unterschied merkt man aber kaum. Was aber auffällt, das hier der Hersteller sehr sparsam mit Informationen ist. Im Gegensatz zu anderen Navigationsgeräten, wird bei TomTom auf zusätzliche Informationen, wie etwa Verbotsschilder (Durchfahrtsverbotsschilder, Überholverbote) Höhenangaben von Brücken etc. Die gibt es bei dem Navi einfach nicht.

Preise

 Preislich ist das TomTom Trucker 6000 in der gleichen Klasse wie das Becker transit.6 LMU. UVP des Herstellers liegt hier bei 399€, Amazon und Co. sind etwas billiger. Niedrigster Preis war 349€ was ich im Internet gefunden habe. Allerdings, teurer geht auch.

[stextbox id=“info“]Der Beitrag ist etwas älter. Daher stimmen auch die hier angegebenen Preise nicht mehr. Das TomTom Trucker 6000 liegt bei Amazon mittlerweile bei knapp 600 €[/stextbox]

Zum Zubehör muss ich sagen, sieht man ja auf dem ersten Bild was alles so dabei ist. Es sollte allerdings noch eine Platte aus Plastik dabei gewesen sein, die man sich aufs Armaturenbrett kleben kann, doch diese fehlte bei mir. Wird wohl einer meiner Vorgänger benutzt haben.

Gehen wir mal mehr ins Detail

Das TomTom Trucker 6000 verzichtet völlig auf TMC. Dennoch bekommt man via TomTom Traffic die aktuellsten Verkehrsinformationen aufs Display geliefert und das für ganz Europa. Das ganze funktioniert über eine im Gerät intergrierte Simkarte, so das man anders als beim Becker, nicht sein Smartphone als Hotspot nutzen muss. Allerdings ist dieser Service nur für 1 Jahr kostenlos. Nach diesem Jahr sollen sich die Kosten auf 50 – 60 Euro pro Jahr belaufen. Logischerweise pro Gerät…

Informationsmangel

Laut Datenblatt, sollten auch die Straßennamen nun angesagt werden, doch im Test habe ich nichts davon gemerkt. Es hieß nur biegen Sie links ab, biegen Sie rechts ab.

Nun wie ich ja bereits geschrieben habe, ist das TomTom Trucker 6000 recht sparsam mit Informationen. Ob dies dem 6″ Display geschuldet ist, oder man den Fahrer nicht mit „Sinnlosen“ Informationen belästigen möchte, vermag ich nicht zu beurteilen. Doch mir persönlich fehlen diese Informationen.

AuswahlKlasse finde ich, das man vor jeder neuen Tour die Daten des Fahrzeuges ändern kann.

Gut, wenn ich das Navi eh immer nur in dem gleichen Auto habe, dann ist es für mich lediglich von Belang, das Gewicht und ob Gefahrgut drauf ist. Gewicht deswegen, weil man ja nicht immer mit 40 Tonnen gesamt rumfährt und man so auch Strecken fahren kann, die nur nach dem Tatsächlichen Gewicht gehen, wie z.b. einige Brücken in Köln. Zwar kann man beim Becker das auch mit wenigen Klicks im Menü erreichen, doch hier wird es bei jeder neuen Tour „abgefragt“.

Alternative Routen / Routenplanung

Das Gerät sucht auch während der aktuellen Tour nach schnelleren Routen. Allerdings fände ich es hier schöner, wenn ich nur dann eine alternative Route angezeigt bekomme, die mir mehr als nur 2:40 Minuten Zeit einspart. So 10 bis 15 Minuten wären da doch schon sinnvoller. Sinnvoller fände ich es auch, wenn diese „schnelleren“ Routen da lang führen, wo ich auch mit einem LKW durch passe. So kam es mehr als nur einmal vor, das mich das Gerät durch ein bestimmtes Wohngebiet schicken wollte, wo man selbst mit einem großen Sprinter Probleme hat, unbeschadet durch zukommen. Und das auch nur, weil die Strecke wieder 2:40 Minuten schneller war. Gut. In Gegenden wo man sich auskennt ist das keine große Sache, aber da wo man sich nicht auskennt, kann das schnell fatale Ausmaße annehmen. Von daher, bitte nur Strecken, die auch wirklich Zeit einsparen und vor allem auch nur solche, die man wirklich mit dem LKW fahren kann, die auch dem Fahrzeugprofil entsprechen.

Durch umständliches im Menü rumklicken, lässt sich zwar die aktuelle Route abbrechen, aber hier wäre es vielleicht sinnvoll, wenn man das über Geocoordinaten lösen kann, denn nicht immer stimmen Lieferadresse auch mit dem Lieferort überein. D.h. die LKW Einfahrt ist nicht immer auch da, wo die Lieferanschrift ist.

kreuz_leverkusenEtwas weiter oben schrieb ich bereits, das ich die Verbotsschilder auf dem Display vermissse. Zwar werden Streckenabschnitte die für LKW’s verboten sind, in der Routenplanung berücksichtigt, auch die Leverkusener Brücke, doch man sieht diese Abschnitte auf dem Display nicht, so das man, sollten Schilder schlecht zu erkennen sein, gar nicht weiß das dieser Abschnitt gesperrt ist. Im Falle der Leverkusener Brücke konnte ich auf dem Display lediglich ein Blitzersymbol sehen, mehr nicht.

Für die weitere Routenplanung bietet auch TomTom Lebenslange Kartenupdates an. Lebenslang heißt hier, dass das Angebot nur solange existiert, wie TomTom diesen „Dienst“ am Leben erhält.

Was bedeutet „Lebenslang“?

Lebenslang steht für die Lebensdauer des Geräts, also den Zeitraum, in dem TomTom Software-Updates, Dienste, Inhalte oder Zubehör für das Gerät bereitstellt. Ein Gerät hat das Ende seiner Lebensdauer erreicht, wenn dieser Support nicht mehr zur Verfügung gestellt wird. Lebenslang-Dienste können nur auf dem Gerät verwendet werden, mit dem Sie sie erworben haben, und können nicht auf ein anderes TomTom-Gerät oder eine App übertragen werden.

Allerdings kostenlose Kartenupdates halte ich mittlerweile für gegeben. Schon alleine bei Navigationsgeräten in der Preisklasse.

Sprachausgabe

Das ich der Sprachausgabe einen extra Punkt widme, liegt schlichtweg daran, das diese für mich persönlich ein absolutes NoGo ist.

Eher war es so, das ich aufgrund der Sprachausgabe das Gerät lieber aus dem Fenster geworfen hätte. Sorry TomTom, aber das ist nicht das was ich bei einem 400€ Gerät erwarte. Eine Sprachausgabe, von denen man im Deutschen 1 Weibliche und 2 Männliche zur verfügung hat, die so sprechen als ob Sie sich nicht sicher sind, dass das Sie sagen richtig ist und zugleich auch noch ob die Informationen korrekt sind, brauche ich unterwegs nicht.

Die Sprachausgabe klang dann eher so, das die Ansagen zögerlich kamen. „In … 200 … Metern … biegen Sie links ab…“ Die … sind hier als Sprachpause zu sehen. Genauso wenig wie ich auf der Autobahn wissen will, das eine Ausfahrt voraus liegt. Das Navi kündigt so die Ausfahrt 2km vorher an, die man nehmen soll um die Autobahn zu verlassen. Dumm nur, wenn zwischen der Ausfahrt die man nehmen muss, auch noch eine oder mehrere Ausfahrten liegen… Auch bei erreichen des Ziels ist die Wortwahl eher sparsam. 200 Meter vorm Ziel heißt es dann: In … 200 … Metern Ankunft. Kein das Ziel liegt links oder das Ziel liegt rechts, wie man es von anderen Navigationsgeräten her kennt. Gerade dort wo man die Firmen nicht unbedingt immer als solche erkennt und zudem auch gerade in Gewerbe und Industriegebieten mit sichtbaren Hausnummern sehr sparsam umgegangen wird, nicht immer gerade die beste Lösung. Das hat mich bei einer Tour schon mal Nerven gekostet.

Sprachsteuerung

Angeblich soll man das Gerät auch via Sprachsteuerung dazu bringen, Adressen zu finden und auch die Navigation zu starten. Doch leider auch hier: Absolute Fehlfunktion. In meinem Testzeitraum konnte ich die Sprachsteuerung nicht dazu bringen auch nur ein einziges Wort zu verstehen. Und das egal wie weit der Abstand zum Gerät war.

Blitzerwarner

Ja sowas hat das TomTom auch. An und für sich eine tolle Sache, doch… naja gehe ich jetzt rein weg nur nach der aktuellen Rechtsprechung, so ist die Nachfrage des Gerätes während der Fahrt, ob da noch ein Blitzer ist, doch rechtlich eine Verführung zu einer Ordnungswidrigkeit. Auch ein definitives NoGo.

Fazit

Ich denke das andere Fahrer gewisse Sachen etwas anders sehen werden als ich. Gut, dieser Artikel basiert auf meiner Persönlichen Meinung als Fahrer, der etwas von einem 400€ teuren Gerät erwartet, aber dennoch nicht bekommt.

Was die Verkehrsführung anbelangt, so bekommt man hin und wieder den Eindruck das die Software nur aufgrund der Verkehrsschilder beruht und nicht auf eigene Testfahrten. Das würde auch erklären, warum mich das Navi durch das enge Wohngebiet schicken wollte. Zumal dort eine 180° Grad Kurve zu finden ist, die man auch mit dem PKW nur im 2ten Anlauf schaffen kann.

Auch die bereits erwähnte Sprachausgabe sollte überarbeitet werden. Diese muss nicht nur flüssiger werden, sondern auch der Produktbeschreibung entsprechen. D.h. die Straßennamen sollten dann auch mal erwähnt werden.
[stextbox id=“info“]Wie sich im Nachhinein herausstellte, sagt das Navi doch die Straßennahmen an. Allerdings erst dann wenn man eine gewisse Männliche Stimme wählt. Ansonsten nicht! Steht aber auch so nicht in der Produktbeschreibung.[/stextbox]

GeschwindigkeitAndere würden das Display vielleicht Aufgeräumt oder gar Übersichtlich nennen, doch mir ist das zu „Aufgeräumt“. Es ist zwar ein nettes Gimmick, das einem die erlaubte Geschwindigkeit anzeigt, aber da finde ich andere Sachen wichtiger.

Auch das man bei TomTom komplett auf TMC verzichtet, halte ich für etwas voreilig. Gerade Speditionen achten darauf, das man unnötige Kosten vermeidet. Da wird dann zwar im ersten Jahr das kostenlose TomTom Traffic genutzt, doch was ist danach? Ich wage es zu bezweifeln, das sich ein Unternehmer dazu hinreißen lässt, die Folgekosten zu tragen. Da wäre es vielleicht angebracht hier entweder wieder TMC zu intergrieren oder wie beim Becker auf WLan zu setzen, so das man hier das Firmentelefon als Hotspot nutzen kann. Denn die Buisness Tarife einiger Mobilfunkanbieter haben hier bessere Optionen in Sachen Datenvolumen auf Lager.

Aufgerund der aktuellen Konfiguration des Navigationsgerätes kann ich sagen, nee das Gerät so nicht. Bitte da mal Änderungen an der Software vornehmen. Aber wie gesagt, das ist lediglich meine Persönliche Meinung.

Ich muss dazu sagen, man wollte einen Fairen Artikel haben, da ich ja schon das Becker Navi testen konnte. Nun fair ist mir leider nicht gelungen, da das TomTom Trucker für mich zu viele Fehler / Defizite im Vergleich zu anderen Navigationsgeräten hat. Sollten diese beseitigt werden, könnte sich das Gerät als durchaus brauchbar erweisen.

Nachtrag

Wie ich noch im Nachhinein erfahren habe, sind nicht wir Fahrer die Zielgruppe, sondern die Freiberufler in unserer Branche.

Ich weiß zwar nicht was da der Unterschied sein soll, bis auf die Tatsache, das die Freiberufler auf eigene Rechnung fahren, aber ansonsten dennoch die gleichen Autobahnen benutzen wie wir angestellten Fahrer auch, aber wenn das die Politik ist, dann soll das auch so sein.

Was das TomTom Traffic anbelangt, so gibt es hier wohl spezielle Flottenlösungen für Unternehmen. Die rund 50€ pro Jahr, richten sich dann nur an denjenigen, der sich das Gerät „privat“ kauft. Aber dennoch bleibe ich bei meiner Meinung, das es hier dennoch bessere Lösungen gibt, wie ich Sie bereits weiter beschrieben habe.

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TomTom Trucker 6000

by Christian time to read: 16 min
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