Zuletzt aktualisiert am 25. Dezember 2019
[responsivevoice_button voice=“Deutsch Female“ buttontext=“Vorlesen lassen“]Inhaltsverzeichnis
Das Jahr 2019 kann weg. Es war für mich sehr ereignisreich und Lernintensiv.
2x habe ich dieses Jahr den Job gewechselt. Mal wieder im Büro zu sitzen, war recht interessant. Vor allem, was man so sehen konnte, was sich dort innerhalb der letzten 20 Jahre so getan hat.
Disposition bitte melden….
Als ich vor 20 Jahren das erste mal in der Dispo saß, war das gerade mal die Zeit wo das mit den Computern anfing. Die Arbeit wurde noch mit den guten alten „Disponentenbüchern“ gemacht, wo jeder Disponent so seine Pappenheimer eingetragen hatte, bei denen man nach Ladung fragen konnte.
Computer hatten wir… Doch eher zur Freizeitgestaltung. Solitär Tetris usw.
Heute muss man mit dem Ding arbeiten, Aufträge darüber einholen, an die Fahrzeuge via Telematik verteilen.
Das ich den Job angenommen habe, weil ich dem Dispo aus Duisburg schon zu unserer Subunternehmer Zeit gesagt habe, dass ich seinen Job besser kann als er, wissen ja viele. Gut ich habs Ihm auch mehrfach vorn Kopf geworfen, das seine Weise zu Disponieren nicht gerade die beste ist.
Ob ich es besser hinbekommen habe? Weiß ich nicht, fragt die, die ich disponiert habe. Denn als Dispo wirst du zweierlei gemessen: Durch die Fahrer und durch die Chefetage.
Das man dann natürlich auch mit vielen Stolperfallen, wie etwa Spitzen abfangen mit Fahrzeugen und der „Arbeitskollege“ dir dann aber die Anzahl an Fahrzeugen für einen deutlich längeren Zeitraum aufs Auge drückt, obwohl man keine Aufträge dafür hat, ja damit muss man Leben. Nur sollte ich noch mal in so eine Lage kommen, decken werde ich keinen. Es dankt Dir eh keiner.
Gut. Nach 4 Monaten habe ich da das Handtuch geworfen und bin wieder dahin zurück, wo ich hingehöre. Hinters Steuer!
Wieder was neues Lernen
Container fahren war ja schon recht entspanntes Arbeiten. Wobei…. Arbeiten? Kann man dazu nicht wirklich sagen.
Ok, es gab hier und da ein paar fordernde Aktionen die man machen musste, aber Anspruchsvolle Arbeit? Nee nicht wirklich.
Dafür hatte man Zeit zum zocken, wenn man an der Rampe stand und wartete bis die Herrschaften mit Be- / Entladen fertig waren.
Doch schon in der Zeit reifte so die Idee im Wald rum zu fahren. Da mein bisher bester Arbeitgeber letztes Jahr vor Weihnachten verstorben ist (möge er da wo er jetzt ist, die Leute mal aufmischen), konnte ich ja dieses Jahr den Plan umsetzen.
Also ab auf nen Holzzug. Kurzholz wollte ich eigentlich fahren, aber es wurde ein Langholzbomber. Nun ist aber dennoch sehr anspruchsvoll, denn mit 25 Metern Gesamtlänge durch den Wald, ist nicht gerade einfach, aber machbar.
Wer hier nicht vorher überlegt was er macht, hat verloren.
Was gabs sonst noch?
Ach ja, das übliche gejammere auf Facebook.
Wir LKW Fahrer sind die besten, Ohne uns läuft nix, wir haben Respekt verdient, es gibt keinen Zusammenhalt mehr unter den Fahrern…. Bla Bla Bla…
Es nervt einfach nur. Und wenn man dagegen Redet, ist man ein Nestbeschmutzer, hat keine Ahnung etc.
Allerdings kann ich den meisten davon sagen, dass ich in einer Zeit angefangen habe, da gabs noch das 4 Augengespräch zwischen den Aufliegern mit dem Dispo, wenn der mal wieder Scheiße gebaut hat. Sprich: Es gab was an die Backen für Ihn und der Chef hatte nur mit den Achseln gezuckt. Das war früher halt so. Heute? Ein Mimimi nach dem anderen.
Und der allseits beliebte Spruch: „Wenn wir mal streiken, dann steht Deutschland still….“ Ja mag sein. Aber dazu hat ja keiner die Eier! Heiße Luft, sonst nix.
- An den gesamten Zuständen, können nur WIR was ändern. Dazu muss man aber mehr machen als nur auf Facebook, Twitter oder sonst wo rumzuheulen.
- Auf andere zu warten und weiter die gleiche Schiene fahren wie jeden Tag ist Kontraproduktiv. Ist im Prinzip wie, das Feuer mit Benzin löschen zu wollen.
- Sich auf Facebook oder sonst wo Aufspielen als wäre man King Dingeling nur weil man LKW fährt, verbessert nicht das Image, bringt einem auch kein Respekt! Man wird eher nur ausgelacht und erst recht nicht ernst genommen.
Klingt komisch? Ist aber so.
Zum Ende kommend…
Wie gesagt, das Jahr 2019 ist fast vorbei, für mich nur noch 1 Woche arbeiten, denn nach der letzten Woche habe ich keine Lust mehr was zu machen.
Ging Mittwoch schon los:
- Hydraulikschlauch abgerissen,
- Luftleitung geplatzt
- Reifen platt,
- Luftleitung geplatzt,
- Luftleitung abrissen.
Donnerstag morgen schon wieder Reifen platt. Also war es gar nicht der Reifen, sondern die Felge. Also morgens um 4 erst mal Reifenwechseln.
Den Tag über war zum Glück nichts. Dann Abends will ich die Radmuttern nachziehen, Radbolzen gebrochen. 3 Stück.
Also die wechseln. Zum Glück hab ich darin ja Übung, somit war das innerhalb von 30 Minuten erledigt.
Gestern dann Freitag der 13te, riss mir das Stahlseil, welches das Schlauchpaket hoch hält.
Nun denn. Jammern bringt nichts. Es geht weiter. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr, da gibt es dann einen neuen LKW. Zwar wieder einen Scania, dann aber den 540er.
Ich habe mich nun doch schon mit dem Auto angefreundet, auch wenn der Komfort eines Actros fehlt. Aber die Motorpower…. Hammer.