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Mein Leserbrief an den Trucker

Zuletzt aktualisiert am 21. März 2020

Ich habe mich dann doch noch dazu entschieden, einen Leserbrief an den Trucker zu schreiben, bezüglich des Interviews mit der KFG.

Für den Fall, das in der Zeitung kein Platz dafür ist, veröffentliche ich den hier auch noch mal. Nur zur Sicherheit.

Sehr geehrte Damen und Herren,

in der Ausgabe 03/2016 war ein Interview mit den beiden Bundesvorsitzenden der Kraftfahrergewerkschaft zu lesen. 24 Jahre nach der Gründung (diese war am 28.03.1992) schaffte man es endlich mal in eine Fahrerzeitung.

Ich muss schon sagen, ein wahrer Erfolg. Doch wenn ich dann in dem Interview lesen muss, dass man sich hier, wie schon in der Vergangenheit auch in Sachen Parkplatzsituation, mit fremden Federn schmücken möchte, hört es bei mir auf.

Man konnte lesen, dass die KFG hauptverantwortlich dafür sein soll, dass die Probleme der Branche in Berlin Gehör gefunden haben sollen? Und das nur, weil man mal eben ein paar Briefchen geschrieben hat? Ich kann mich daran erinnern, das sich vor 3 – 4 Jahren eine Fahrergruppierung gebildet hat, die sich Actie in de Transport nennt. Diese zeichnete sich dadurch aus, das man hier die ersten Fahrerdemos seid langem in die deutschen Großstädte brachte und u.a. so auf die Probleme aufmerksam machte. Und das nicht nur in Berlin, sondern auch in Brüssel.

Auch die anderen angeblichen Erfolge, wie etwa das mit dem Überholverbot, oder das mit der Regulären Wochenruhezeit, sorry, aber auch hier zeichnen andere für verantwortlich, wie etwa ein Raymond Lausberg, seines Zeichens bei der Belgischen Polizei. Bezüglich des Überholverbotes konnte man nirgends lesen, das wir es der KFG zu verdanken hätten, dass dies nicht durch gesetzt wurde.

Ich erinnere mich, das man auch hier der KFG eine Möglichkeit gab, öffentlich in Erscheinung zu treten. Doch was machte man daraus? Man wich der Kritik an den Gewerkschaften aus und wollte dann hinterher nicht mehr mit den Fahrern zusammen arbeiten.

Es mag vielleicht sein, das sich die Kraftfahrergewerkschaft als „Wahre Vertreter der Fahrer“ sehen. Doch leider sehen das die Fahrer anders. Viele kennen die KFG noch nicht einmal, was wohl der unermüdlichen Öffentlichkeitsarbeit zu verdanken ist. Ich selber bin 2007 nur dadurch auf die KFG aufmerksam geworden, weil ich durch einen Bekannten erfahren habe, dass eines der Vorstandsmitglieder in seiner Firma arbeitet. Auch hier war wieder die im Interview erwähnte unermüdliche Öffentlichkeitsarbeit dran schuld.

Doch die Ergebnisse von denen die KFG Vertreter in dem Interview erzählen, lassen sich nicht belegen. Es ist zwar richtig, das die KFG dank dem stellv. Bundesvorsitzenden weitreichende Kontakte in die Politik zu haben scheint. Doch ist es für eben diesen kleinen Verein, der nach Angaben des Bundesvorsitzenden Willy Schnieders, kein Interesse hegt, für die Fahrer / Ihre Mitglieder Tarifverträge auszuhandeln, genau das Schlupfloch was Sie brauchen um einfach Dinge zu behaupten, die der Leser nicht nachvollziehen kann.

Genauso, wie sich viele Fahrer nicht mit dem identifizieren können, was Herr Schnieders immer so von sich gibt. Waren es zunächst die Sklaven der Wirtschaft, sind wir jetzt nach seiner Ansicht Missbrauchtes Wachpersonal. Diese Ansichten kann und will ich nicht teilen. Wenn ich meine Ruhezeiten einlege, gehe ich zunächst was Essen, entspanne vielleicht noch im Autohof bei einem Kaltgetränk und dann gehe ich schlafen! Von Bewachung kann hier keine Rede sein.

Sicherlich ist Gewerkschaftsarbeit keine Arbeit die groß an die Glocke gehangen wird. Aber die angeblichen „Erfolge“ der KFG lassen sich weder in der CGB internen Gewerkschaftszeitung nachvollziehen, noch auf den Seiten der KFG. Erfolge sind doch etwas, was man mit anderen teilen möchte. Oder zählt das auch zur unermüdlichen Öffentlichkeitsarbeit? Hinzu kommt, dass man ein riesen Geheimnis daraus macht, wie viele Mitglieder die KFG hat. Könnte eventuell auch daran liegen, das man hier kaum welche vorzuweisen hat?! Was auch nicht verwunderlich ist, da Herr Schnieders abschließende Worte im Interview doch deutlich zeigen, dass man kein Interesse daran hat, Mitglieder zu bekommen. Denn es ist ihm ja egal in welcher Gewerkschaft sich die Fahrer organisieren. Das würde auch bedeuten, dass die KFG gar kein Anspruch auf den Titel Gewerkschaft hätte, weil die Wirkmächtigkeit fehlt. Wobei, den Anspruch gibt es ja nicht, denn es fehlt ja das Interesse an der Hauptaufgabe einer Gewerkschaft. Tarifverhandlungen führen.

 

MFG

 

Christian Rumpf

 

 

Mein Leserbrief an den Trucker

by Christian time to read: 6 min
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