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Hört auf damit…

Zuletzt aktualisiert am 25. März 2017

Ich hatte diesen Text eigentlich schon als Notiz auf Facebook veröffentlicht, doch ich denke, dass er auch hier im Blog einen Platz haben sollte. Gerade weil er mal zum Nachdenken über das eigene Handeln anregen soll…

Die Negative Berichterstattung über unseren Beruf habe ich schon öfters hier im Blog angesprochen, doch vielleicht…

 

Immer wieder lese ich, dass Ihr euch darüber beschwert, wenn über unseren Beruf in den öffentlichen Medien negativ berichtet wird.
 
Auch wird dann oftmals gefordert, dass diese mit der Negativen Berichterstattung aufhören sollen, deren Journalisten weit unterhalb der Gürtellinie beleidigt werden.
 
Doch aufhören? Nein das werden diese Journalisten nicht. Da könnt Ihr euch noch so aufregen!
Und woran mag das liegen? Vielleicht daran, dass es Berufskollegen gibt, vielleicht auch unter denen, die sich über die Medien aufregen, gerade diesen Journalisten immer und immer wieder aufs neue Futter für Ihre Berichterstattung liefern? Was wäre also die logische Konsequenz damit das aufhört? Damit es wieder ein positives Bild unseres Berufes in der Öffentlichkeit gibt? Ihnen vielleicht den Wind aus den Segeln nehmen?
Hört auf. Hört auf, ständig gegen die geltenden Vorschriften zu verstoßen. Hört auf, euch in der Öffentlichkeit zu benehmen als würde ohne uns nichts laufen. Denn das stimmt so nicht! Auch wir sind nur ein kleines, wenn auch wichtiges Bauteil in der Kette der Logistischen Abläufe. Aber wir sind ersetzbar.
 
Hört einfach auf, den Medien das zu liefern was Sie uns immer und immer wieder nachsagen. Denn es ist nicht gelogen. Es gibt Sie, die während der Fahrt Zeitung lesen, den Laptop nebenbei laufen lassen, auf denen ein Film läuft und und und.
 
Ich habe letztens ein Interview für das ZDF Magazin Wiso gegeben. In diesem Interview wurde ich gefragt, ob es ein bestimmtes Klischee gibt, welches ich definitiv bestätigen könne. Der Reporterin habe ich gesagt, wenn man lange genug sucht, findet man irgendwo jedes Klischee bestätigt, wie in jedem anderen Beruf auch.
Und damit diese Negative Berichterstattung aufhört, müssen wir Fahrer selber aktiv werden. Das man sich nicht immer zu 100% an die geltenden Gesetze halten kann, ist auch mir klar. Dafür fahre ich schon lange genug. Das klappt auch bei mir nicht. Doch es sind die Kleinigkeiten, mit denen man schon viel bewirken kann: Haltet Abstand (es ist auch euer Leben), überholt den Kollegen halt eben nicht, nur weil Ihr 1 km/h schneller seid, lasst euch nicht mit 100 km/h den Berg runterrollen, nur weil die in der Dispo die Zeiten zu eng gesetzt haben. Telefoniert eben nicht mit dem Handy in der Hand, sondern über eine Freisprechanlage. Wenn diese nicht vorhanden ist, dann lasst es klingeln und ruft zurück, wenn Ihr steht. Dann ist das halt so!
 
Es wird nicht von heute auf morgen klappen, dass die negativen Berichte über uns aufhören. Es wird auch nicht leicht werden, dass ganze umzusetzen. Doch alles was leicht ist, kann jeder. Das braucht Zeit. Aber irgendwann, da bin ich mir sicher, wird das aufhören.
Wenn WIR das wollen. Wir sind die Profis!
 
 

Kleiner Nachtrag

Aufgrund der bislang vielen Reaktionen auf Facebook: Dieser Beitrag soll nicht dazu dienen, dass es hier nur darum geht, dass wir besser im Fernsehen da stehen. Es geht hier um vieles. Sei es das Ansehen in der Öffentlichkeit, der komplette Wegfall der Berichterstattung über uns (über PKW Fahrer wird auch nur berichtet, wenn sich eine gesetzliche Änderung ergibt, oder wenn es in den Urlaub geht), quasi allen den Wind aus den Segeln nehmen bzw. das Wasser abgraben.

Ich gebe mit Sicherheit keine Richtung vor. Wie ich es schon in verschiedenen Gruppen geschrieben habe: Es ist lediglich die Sicht von meiner Seite aus. Die Ausländischen Fahrer sind hier bewusst außen vorgelassen!

Hört auf damit…

by Christian time to read: 5 min
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