2 Jahre ist es nun her, als ich das erste mal auf der IAA war.
In diesem Jahr jährt sich die Ausstellung nun schon zum 67. mal. Mein erster Eindruck von der Messe ist, viel neues gibt es nicht. Allerdings ist es nur ein erster Eindruck.
Also gut. Morgens um 8 ab ins Auto und Richtung Hannover. Gegen halb 11 waren wir dann da. Einige Hersteller waren noch am Aufbauen, andere schon fertig. Der Zeit geschuldet, konnte ich nur wenig neues mit nehmen, da ich um 14 Uhr einen Termin mit einem 4 Achser Arocs hatte.
Was mir bei der Berichterstattung der anderen Medialen Vertreter so fehlt, sind die Kleinigkeiten, die das Rädchen erst ans Laufen bringen.
Klar, die großen innovativen Dinge sind klasse. Nehmen wir nur mal den neuen Actros, zu dem ich später auch noch kommen werde. Doch ohne die Zulieferer, die ebenfalls auf der Messe vertreten und Ihr Portfolio präsentieren, sind solche Innovationen nicht möglich.
Ich hatte mich gestern am Stand der Fa. igus mit Herrn Zournatzis unterhalten. Diese Firma stellt unter anderem die Kleinen Rädchen her, mit denen man den Sitz nach verstellen kann. Natürlich ging die ganze Sache auch weiter. Elektrisch zu öffnende Türen, Kofferraumdeckel etc. wäre nicht ohne die Produkte von Firmen wie von igus nicht möglich. Macht man sich eigentlich kaum Gedanken drüber.
Der Arocs ist schon ein geiles Gerät. Beim Truck Gran Prix in diesem Jahr zeigte Mercedes was das Teil so kann. U.a. wurde da eine Turbo-Retarder-Kupplung immer wieder erwähnt, doch Auskunft dazu konnte / wollte mir keiner geben. Egal. Da unser Mercedes Mann für Brennende Bäume auch zugegen war und mir dieser es ermöglicht hat, gestern eine Testfahrt mit dem Arocs zu machen, konnte ich mich über diese Technik informieren und selber testen. Klar, ich lass doch keinen anderen fahren 😀
Doch zunächst ging es dank „Presse Shuttle“ erst einmal zum Außengelände, zur Abraumhalde Friedrichshall in Sehnde. Ich hatte zwar am Messestand von Voith schon die eine und andere Erklärung unterzeichnet, aber im Baucontainer gab es das Ganze noch mal. Ich hätte die wohl mit nehmen müssen.
Nach einer kurzen Erklärung, was die Turbo-Retarder-Kupplung ist und wie diese arbeitet, ging es dann endlich ans Fahren. Ich muss sagen, Dinge die zu technisch sind, kapiere ich besser in der Praxis, als in der Theorie 🙂 Nur soviel: Diese Kupplung ist zum verschleißfreien Anfahren gedacht und ersetzt auch den herkömmlichen Retarder.
Also mit Fahrtrainer und dem Mann fürs Technische von Voith ab rein in den Trekker. Nachdem ich die Fragen ob ich schon mal Actros gefahren bin und mich mit der Sitz und Lenkradverstellung auskenne mit Ja beantworten konnte, gings dann los. Klar, wenn man in den letzten Jahren nur Sattel gefahren ist und noch nie einen 4 Achser mit 2 Gelenkten Vorderachsen gefahren ist, macht man durch aus schon mal den einen und anderen Gewohnheitsfehler.
Ja gut. Es gab auch jedes mal einen Einlauf wenn ich die Automatik nicht Ihre Arbeit hab machen lassen.
Doch zurück zur Kupplung. Wie schon erwähnt ermöglicht es diese Kupplung ein verschleißfreies Anfahren. Doch nicht nur das. Selbst ein verschleißfreies Rangieren im Gelände ist mit dieser Kupplung möglich.
Bei der Testfahrt hat mich der Fahrtrainer von Mercedes an einer nicht zu Knappen Steigung stehen. Mit der Berganfahrhilfe kann man ja schon vieles machen. Doch die hier vorgeführte Kupplung ist ja gleichzeitig auch Retarder. Somit fließt da Öl. Mit diesem Öl kann man die Kupplung vorbefüllen und ohne weiteres den LKW auch mal längere Zeit am Berg mit dem Gaspedal halten. Jede normale Kupplung würde da irgendwann in Rauch aufgehen. Wir standen da also gute 5 Minuten im 3ten Gang, ohne das die Motortemperatur nennenswert in die Höhe gegangen ist.
Hier noch das Daimler-Benz Video zur Turbo-Retarder-Kupplung… https://images.christiansblog.eu/2018/09/turbo-retarder-clutch_de.mp4?_=1
Alles in allem war es eine Erfahrung wert. So konnte ich auch mal den Offroad Modus kennen lernen. Und der ist beim ersten Mal sehr gewöhnungsbedürftig.
Leider gibt es bei Mercedes diese Kupplung nur in Fahrzeugen, die min. 2 Angetriebene Achsen haben. Laut dem Fahrtrainer kann man diese Kupplung auch in 2 Achser einbauen, aber bei Mercedes gibt es das halt nicht
Dekra zeigt Machbare Spielereien mit Virtual Reality, kann man sich mal anschauen, der Hit ist es aber nicht. Liegt vielleicht daran, dass ich zu viel erwartet habe. Auf dem Lausitzring Zebrastreifen malen und Ampeln aufstellen ist halt nicht mein Ding….
Iveco, DAF und Volvo… Ja da war ich mit meiner Frau auch. Doch leider habe ich hier nichts neues Entdecken können. Bei Iveco konnte man mir auf Nachfrage zu Assistenzsystemen nicht wirklich was sagen, lediglich die Aussage „Ja wir haben da welche“ konnte ich den Damen an der Info entlocken. Andere Ansprechpartner von Iveco fanden es wichtiger zu telefonieren. Gut ich seh jetzt auch nicht wie ein Journalist aus, die meisten rannten da auch im Anzug rum. Muss ich nicht haben.
MAN und Scania habe ich mir für Samstag aufgehoben. Aber auch beim Durchqueren des Messestandes um nach Mercedes zu kommen, habe ich jetzt so nichts gesehen, was neu ist. Klar, Assistenten basteln derzeit alle dran, doch als Wir durch die Halle kamen, ging es gerade in einer Pressekonferenz um Busse. Ein Thema was mich persönlich nicht gerade vom Hocker haut.
Vielleicht. Am Samstag werde ich mit meiner ganzen Familie und ein paar Freunden über die Messe gehen. Ich denke schon das es da noch was zu berichten gibt. Gerade weil einige Messestände gestern noch nicht fertig waren und auch bei einigen nicht richtig gucken konnte. Werde ich aber am Samstag nach holen.
Mein Besonderen Dank geht unseren Mercedes Dealer und Mann wenn der Baum brennt Bernhard Gollan vom LKW Vermietservice LVS Witteler in Brilon. Bernhard recht herzlichen Dank für die Möglichkeit den Arocs zu fahren.
Auch das Messe Team von Voith die sich so herzlich um meine, von Kopfschmerzen gekplagte Frau gekümmert haben, während ich mit dem Arocs durchs Gelände gefahren bin. Sie wollte da nicht mit hin, der Kopf brummte zu sehr.
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