Über den Mindestlohn wird ja immer wieder diskutiert. Die Erhöhung ist durch und nicht wie beim letzten mal nur um ein paar Cent.
Also, ab Januar 2026 gibt’s mehr Geld pro Stunde. 13,90 Euro. Und ein Jahr später, ab 2027, sind es dann sogar 14,60 Euro. Klingt erstmal nicht schlecht, oder? Aber wie immer steckt der Teufel im Detail.
Viele freuen sich natürlich. Klar, wer will nicht mehr Geld auf dem Konto haben? Gerade die, die eh schon jeden Cent zweimal umdrehen müssen. Für Vollzeit heißt das: ab 2026 rund 190 Euro mehr im Monat, ab 2027 sogar 310 Euro mehr. Es betrifft übrigens rund 6 Millionen Leute in Deutschland. Und darunter fallen auch viele Berufskraftfahrer.
Um das mal in Konkreten Zahlen zu schreiben:
Bei 208 Stunden im Monat (ja ich weiß, es sind hier und da auch mehr) sind das trotzdem schon mal 2828,80 € Brutto im Monat. Und nur nebenbei: Ab 2027 ist dann die 3 vorne (3036,80 €)
Grob gerechnet ergibt das bei Lohnsteuerklasse 1 einen Nettolohn von ca. 1.927,80 € Hier mal die Rechnung als Beispiel:
Annahmen:
Abzug | Betrag (€) |
---|---|
Lohnsteuer | 264,00 |
Solidaritätszuschlag | 0,00 |
Kirchensteuer | 23,76 |
Krankenversicherung | 246,01 |
Pflegeversicherung (2,4%) | 67,89 |
Rentenversicherung (9,3%) | 262,57 |
Arbeitslosenversicherung (1,3%) | 36,77 |
Summe Abzüge | 901,00 |
Nettolohn | 1.927,80 |
Hinweis:
Die Werte sind gerundet und können je nach individueller Situation leicht abweichen. Für eine exakte Berechnung empfiehlt sich ein aktueller Brutto-Netto-Rechner.
Wenn man die Kirchensteuer nicht bezahlen muss, dann sind das rund 25 € mehr. Und auch je nach Krankenkasse kann man da schon mal weniger an Beiträgen bezahlen.
Aber jetzt mal ehrlich: Geht das weit genug? Die SPD wollte ja eigentlich 15 Euro Mindestlohn. Hat nicht geklappt. Wieder mal viel geredet, am Ende kommt weniger raus. Typisch, oder? Die Wirtschaft stöhnt natürlich rum, alles wird teurer, blabla. Am Ende muss man halt schauen, wie sich das wirklich auswirkt. Vielleicht steigen die Preise, vielleicht wird’s für manche Unternehmen enger. Oder es läuft einfach so weiter wie bisher.
Was ich mich frage: Warum dauert das eigentlich immer so lange, bis da mal was passiert? Die Kommission hat sich „extrem hart und schwierig“ beraten, heißt es. Ja, das merkt man. Am Ende ist es doch wieder ein Kompromiss, mit dem keiner so richtig zufrieden ist. Aber immerhin – ein bisschen mehr bleibt hängen.
Kurz zur Übersicht, falls ihr es noch nicht mitbekommen habt:
Jahr | Mindestlohn (€/Std.) |
---|---|
2024 | 12,41 |
2025 | 12,82 |
2026 | 13,90 |
2027 | 14,60 |
Was bleibt? Mehr Geld ist immer gut. Aber ob das reicht, um die steigenden Preise auszugleichen, wage ich zu bezweifeln. Die einen feiern’s, die anderen meckern. Wie immer halt. Am Ende muss jeder selbst schauen, wie er klarkommt.
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Ich bin ein aktiver Berufskraftfahrer in zweiter Generation. Ich übe diesen Job nun seit Mitte der 1990er Jahre aus und habe in der Zeit viele verschiedene Bereiche des Transportsektors durchlaufen. Darunter waren auch kurze Abstecher in die Disposition, Lager, Fuhrparkleitung. Auf dieser Seite gebe ich lediglich meine eigene Meinung wieder. Diese muss nicht immer richtig sein. Daher empfehle ich bei rechtlichen Themen grundsätzlich immer den Gang zu einem entsprechenden Anwalt.
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