In der Online Zeitschrift trans.info gibt es einen Artikel darüber, dass ein Personaldienstleister Fahrer aus Marokko anwirbt. Vielen Deutschen Fahrern passt das nicht. Hätte man da was ändern können?
Capa, ein Personaldienstleister aus Mainz, wirbt Fahrer in Marokko an, um langfristig Unternehmen Fahrer zur Verfügung stellen zu können. So die eigenen Angaben.
Die Rekrutierungspotenziale innerhalb der EU neigen sich dem Ende zu, erklärt Capa-Geschäftsführer Bernd Albrecht. Länder wie Spanien oder Portugal haben sich wirtschaftlich stabilisiert und benötigen ihre Fahrer inzwischen selbst.
Quelle: trans.info
Nun lassen wir das mal so stehen. Dass es in Europa kein Rekrutierungspotential gibt, sehe ich anders.
Und genau dieses Anders sehen soll Hauptthema in diesem Beitrag sein.
Als Fahrer sind wir, wer hätte es gedacht, eine Macht. Eine Macht, die wiederum Ihre eigene Stärke nicht nutzt. Denn statt was an der aktuellen Lage in der Branche für Fahrer zu ändern, macht man es lieber nach der Vogel-Strauß-Methode und steckt den Kopf in den Sand. Neuen potenziellen Fahrern rät man eher vom Job ab, anstatt dafür zu sorgen, dass neue Fahrer nachkommen.
Gut, der eine und andere wird jetzt sagen wollen: »Bei den Zuständen hier auch noch einem zu dem Job raten? Du spinnst doch!«
Ja, gut. Das kann man so sehen, muss man aber nicht. Denn ich gehe davon aus, die Schuld dafür liegt auch u. a. bei den Fahrern selbst.
Es ist nun mal Fakt, dass sich in dieser Branche jeder selbst der Nächste ist. Die meisten sehen sich selbst als die besten Verhandlungskünstler, jammern aber dennoch in den sozialen Medien herum, wie schlecht man bezahlt wird, die Arbeitsbedingungen, das Be- und Entladen (was jedoch mit zur Fahrertätigkeit gehört), dass man in den Zentrallagern schlecht behandelt wird etc.
Und dennoch hätte man das alles längst in den Griff bekommen können, anstatt den Kopf in den Sand zu stecken.
Doch da steht allerdings des Fahrers Ego im Weg. Warum sollte man denn was mit anderen zusammen auf die Reihe bekommen? Es kann doch nicht sein, dass der andere zu den gleichen Bedingungen arbeitet wie ich….
Jedoch hätte man genau das getan, dann gäbe es das Problem Fahrermangel jetzt nicht und man bräuchte sich nicht über Firmen aufzuregen, die Fahrer aus Drittstaaten einfliegen, die dann eure Arbeit machen.
Ich bin ein aktiver Berufskraftfahrer in zweiter Generation. Ich übe diesen Job nun seit Mitte der 1990er Jahre aus und habe in der Zeit viele verschiedene Bereiche des Transportsektors durchlaufen. Darunter waren auch kurze Abstecher in die Disposition, Lager, Fuhrparkleitung. Auf dieser Seite gebe ich lediglich meine eigene Meinung wieder. Diese muss nicht immer richtig sein. Daher empfehle ich bei rechtlichen Themen grundsätzlich immer den Gang zu einem entsprechenden Anwalt.
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